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Alternative Hufschutzformen

Der Wunsch vom Eisen wegzukommen hat mich nie losgelassen.

Aber für unser durchwegs schotteriges, steiniges und oft felsiges Geläuf und vor allem auch bedingt durch die langen Trecks, die unsere Pferde zurücklegen, war es stets ein schwieriges Unterfangen. Alles was ich in der Vergangenheit an unseren Pferden selbst getestet, oder bei Mitreitern auf unseren langen Wanderritten gesehen habe, scheiterte entweder an der schnellen Abnützung, oder an der Verformung, oder an der Verschiebung, oder an der Sohlenfühligkeit, oder an Scheuerstellen, usw.…oder ging verloren…

Trotzdem war ich immer bemüht, neue Erkenntnisse aufzunehmen und mich mit neuen Produkten zu befassen.
Aber Papier ist bekanntlich sehr geduldig und das Netz –so stelle ich immer wieder fest- übertrifft wohl die Geduld des Papiers bei weitem.
Eine Unzahl wissenschaftlich untermauerter Theorien, werden durch eine ebenso große Anzahl von ‚Gegentheorien’ -ebenfalls wissenschaftlich untermauert- demontiert.
Falls die ‚Demontage’ nicht leicht zu bewerkstelligen ist, werden die Berichte oft mit einer Flut an Fremdwörtern und dem Reiter meist kaum gängigen medizinischen Fachausdrücken gefüllt. Wohl kaum in der Hoffnung, dadurch besser verstanden zu werden, sondern wohl aus der Spekulation heraus, dadurch professioneller zu klingen.

Manche Berichte und deren Kreise muten mich mit ihrer Haltung schon fast sektenhaft an.
So kann man es dem Schmied und dem Reiter selbst wohl kaum verübeln, wenn er im Zweifelsfalle an Althergebrachtem festhält. Zumal bei korrekt verrichteter Arbeit, die Pferde ja bis ins hohe Alter ‚liefen’.

Mitverfolgt habe ich u.a. auch sehr aufmerksam die Entwicklung des ehemaligen Frank-Beschlages, heute unter dem Namen Duplo auf dem Markt. (nähere Produktbeschreibung siehe unter www.innovationenonline.de)
Der derzeitige Entwicklungsstand überzeugte mich in vielem und es hat mich wiedermal gereizt, an unseren Pferden selbst zu testen. Ich werde darüber hier laufend berichten.



1. Teil: Die Beschlagsarbeit.

Endlich ein alternativer Hufschutz, mit dem sich auch unsere Schmiede –sofern ohne Scheuklappen- ohne weiteres anfreunden können: kein Spezialwerkzeug, kein aufwändiges Kleben, 4mm Abstufungen in den Größen, also 2mm pro Schenkel, runde und ovale Form, weiche, mittlere und harte Beschläge.
Das Bearbeiten selbst beschränkt sich dadurch auf minimale Anpassungen, die spielend mit der Raspel, Hufschneidezange oder Flex zu bewerkstelligen sind.
Über die vorgestanzten, querliegenden Nagellöcher, die ein punktgenaues Nageln in der weißen Linie ermöglichen, wird sich jeder Schmied freuen.
Versenktes Gewinde zur Stollen- bzw. Hartmetallstiftanbringung, mit angebrachte ‚Schneelaschen’, Noppen statt Aufzüge, feine Stahlkerneinlage zur Stabilisierung im vorderen Bereich. u.v.m. zeugen davon, dass bei der Entwicklung Schmied und Reiter in gegenseitiger Wertschätzung vortrefflich zusammengearbeitet haben.
Vom zeitlichen Aufwand her entsprach die Beschlagsarbeit dem Beschlag mit herkömmlichen Eisen. Wobei die Arbeitsabläufe beim Duplo Beschlag auf jeden Fall kräfteschonender sind.


Die ersten Eindrücke

So nun laufen drei ganz unterschiedliche ‚Testpferde’ auf leisen Sohlen.

1) 6J 550kg-Pferd, eher sohlenfühlig. Sehr korrekte Gänge, Huf eher zu flach, aber kaum nennenswert. Jedoch bei Eisenbeschlag in den Trachten deutlich weniger Wachstum. Durch die angeschlagenen Kappen bereits deutliche Eindellungen an der weißen Linie, sowie hinten zusätzlich bereits eine Wandverformung zu erkennen. Ursprüglich mit WF4, letzthin mit WF3!!!, jetzt mit Duplo 138 beschlagen. Hab beim Beschlag den Huf in die Idealform gestellt. Mit 4 (8) Nägel genagelt.

2) 5J 550kg-Pferd, beispielhaft geformte Hufe, durchwegs korrekte Gänge, hinten dx schert es ein bisschen aus. Ursprünglich mit WF3, letzthin mit WF2!! und jetzt mit Duplo 130 beschlagen. Mit 3 (6) Nägel genagelt.

3) 17 Jahre. 450kg, ein heftiges Pferd mit -zig tausend km auf dem Buckel. Seit zwei Jahren Arthrose vorne, Hufrolle, seitdem nur mehr leichte Arbeit. Genetisch bedingten Zwanghuf und besonders hinten extrem und untergeschobene Trachten, durch den Beschlag verschlimmert? Habe das Pferd mit Eisenbeschlag seit einem Jahr sehr gut korrigiert. Vorne Eiereisen, dann Stegeisen, jeweils mit stark ausgeprägter Zehenrichtung und alle vier Eisen im Trachtenbereich hufseitig nach außen um 2mm abgedacht, stets nur mit drei Nägel genagelt. Ehemals WF1, letzthin WF2 und jetzt vorne Duplo 126, mit drei (6) Nägel und hinten weiterhin abgedachte, aufzugslose Eisen.

Zwei, drei Tage durften sie sich im Offenstall an die neuen ‚Joggingschuhe’ gewöhnen.
Eines war jedenfalls schon mal sicher: über die grauenhaften, eisernen Wasserabkehren auf all unseren Forstwegen, rutscht kein Pferd mehr. 100 Gramm weniger pro Huf, wird auch angenehm sein. Die Stoßdämpfung und die fehlende Vibration wird sich auf die Gelenke positiv auswirken, und so manches andere mehr.

Somit geht es nun daran, die weiteren Erfahrungen zu machen: wie gut ist der Halt auf unterschiedlichem Geläuf, auf Fels, auf nassem Laub, auf Gras, auf Schnee, auf Schotter, auf Asphalt und Steinpflaster, wie wird die Abnützung sein. Wird der Beschlag am Huf stabil bleiben oder wird er sich verdrehen, wird sich der trachtenwärts nicht durch eine Stahleinlage stabilisierte Teil verformen? Bleibt er in sumpfigen, schlammigen Boden am Huf, kann er der Sogwirkung standhalten, bereiten die Noppen Probleme, welche Entwicklung macht der Huf selbst, usw. usw.?
Wär’ schön für unsere Pferde, wenn durch die selbst gemachten Erfahrungen all die Bedenken reihum aus dem Weg geräumt werden könnten. Wir werden sehen.


Die ersten Tests

Gerade mal eine Woche hatten wir bis jetzt Zeit zum testen. Eine sehr kurze Zeit, sodass die Tests nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben können. Aber doch schon einiges, das wir hier mit Sicherheit festhalten können.
Wir hatten ideale Testverhältnisse, wir ritten auf hart gefrorenen Schotterböden, auf Asphalt, auf Steinpflaster, auf mit moderigem und nassglitschigen Kastanienlaub bedeckten Waldwegen, durch Schnee und Schneematsch. Wir ritten extreme Steilhänge, auf lärchennadelbedeckten Waldböden genauso wie auf steilem, glatten Porphyr -trockenen und auch nassen Fels. Wir ritten in Geröll und auf moosbedeckten Matten. Wir ritten auf nassen Wiesenböden und natürlich auch in der Bahn. Wir ritten in allen drei Grundgangarten, auch enge Wendungen, Galoppwechsel, usw.
Die drei Pferde liefen alle bestens, keines der Pferde zeigte irgendwelche Anpassungsprobleme. Sie liefen leicht und mit gutem Raumgriff. Sie hatten Freude am Laufen. Auf harten Böden kam der positive Unterschied zum Eisenbeschlag voll zur Geltung, Nicht nur die Pferde profitierten von der exzellenten Dämpfung, auch wir Reiter spürten es ganz klar und genossen es.
Kein Aufstollen im Schnee, eine Stabilität auf glitschigen Böden, die einem Eisenbeschlag ohne Stollen in nichts nachsteht. Ein viel besserer Halt auf griffigem Fels, ein gutes Aufhufen im Geröll und auf spitzem Schotter. Auf steilem, glatten Fels machten sich bergauf im Vergleich zum Eisenbeschlag mit vier Hartmetallstifte, die beiden fehlenden Zehenstifte nachteilig bemerkbar. Gar mancher Schub ging ins Leere.
In der ganzen Woche war bei keinem Pferd irgend ein Stein oder sonst was in den Strahlfurchen. Mit dem Reinigen hatten wir überhaupt kein Problem, die einfachen, eisernen Hufkratzer tun es bestens. Die mit dem ‚Bürstchen’ hingegen sind zu breit und zu kurz.
Und der Beschlag hielt bei den beiden Pferden, die nur mit drei Nägel beschlagen wurden genauso wie bei dem Pferd, das mit den empfohlenen vier Nägeln beschlagen wurde. Der Beschlag zeigte weder Abnützung noch Verformung…aber die Pferde sind damit ja noch keine 200 km gelaufen.
In einem Monat werden wir mehr wissen. Bis dahin haben wir bestimmt viele anspruchsvolle Wanderritte hinter uns. Also gegen Mitte/Ende Februar gibt es hier den nächsten Erfahrungsbericht.

Manfred Gelf, 25.Jänner 2008













Eine tolle Sache!

Wir schreiben den 18. Februar
Das mit 3 (6) Nägel beschlagene 5 Jahre alte Pferd hat inzwischen gut 500km zurück gelegt, das mit dem größeren Huf rund 250km.
Um primär die Eignung der Duplo’s für unser gebirgiges Land zu testen, waren diese Wege durchwegs sehr anspruchsvoll, felsig, geröllig und steil. Aber auch über mit modrigem Laub bedeckten Waldwegen sind wir immer wieder geritten und die paar Regentage haben wir voll genützt, um auch auf schmierigem, nassen und schweren Boden zu reiten.
Wir sind rundum zufrieden und die Pferde ebenso. Sie laufen leichtfüßig und der Raumgriff hat sich von Woche zu Woche gesteigert. Erstaunt hat uns, dass sich der Hufwinkel nicht verändert hat, dass Trachten und Zehen bisher gleichermaßen gewachsen sind. Es hat sich kein Beschlag verdreht oder gelockert, es wurde weder nachgenietet, noch ein Nagel ersetzt. Immerhin sind die Pferde am 12.01. und 13.01. beschlagen worden, also geht der Beschlag bereits in die 6. Woche. Zum Vergleich, hier wieder das Foto vom Hufwinkel und von der Unterseite und ein paar Bilder über die Wege, die die Duplos ‚aushalten’ mussten.
Wir möchten mit dem neuen Beschlag noch zwei Wochen warten, um die weitere Entwicklung des Hufwinkels zu beobachten. Normalerweise wechseln wir bereits in der 6. Woche den Beschlag. Gespannt sind wir, wie das Hufhorn unter den Duplos beschaffen ist und ob sich die Nagellöcher geweitet haben.
Das alte Pferd mit Hufrolle hat von den Duplos sehr profitiert, es läuft gut und kann leichte Arbeit schmerzfrei verrichten.
Gegen Ende Februar lest ihr hier weiter.





Duplo 6 Wochen nach dem Beschlag mit 4 Nägel nach 250 km



Duplo 6 Wochen nach dem Beschlag mit 3 Nägel nach 500 km



Duplo 6. Woche unveränderter Winkel

Weitere Fotos findet ihr unter dem Menüpunkt 'Duplo Testritte'



Acht Wochen nach dem ersten Beschlag


Wir schreiben heut den 05.03.2008, es ist nicht unsere Art, den Beschlag erst nach acht Wochen zu wechseln, aber es sollte dem Test dienen und diverse Fragen beantworten.


· Ad) Abnützung: in unserem Geläuf zweifelsohne dem Eisenbeschlag überlegen. Die Fotos sind von dem Pferd (Pferd Nr. 2, eingangs beschrieben) gemacht worden, das am meisten Kilometer geritten wurde und hinten rechts leicht nach außen tritt). Der hintere rechte Duplo zeigte eine ganz leichte einseitige Abnützung Die Summe unserer Kilometernotizen übersteigt bei diesem Pferd knapp die 700. Wie haben –nur zum Testzweck- heute die abgenommenen Duplo’s nochmals angebracht. Wir wollen einfach sehen, wie lange es dauert bis sie unbrauchbar sind. Anmerken möchte ich, dass es sich dabei um die Duplos mit den orangen Noppen handelt. Die mit den gelben Noppen hingegen halten bei einem 550kg Pferd mit zum Gewicht passender Hufgröße und der hier darstellenden Beanspruchung in userem Geläuf grad mal eine Beschlagsperiode aus.


· Ad) Hartmetallstifte: die Hartmetallstifte hielten jeder noch so starken Belastung auf hartem Fels stand und sehen nach all den Kilometern noch topp aus. Kein einziger Stift ging verloren. Ein Aus- und wieder Einschrauben jedoch funktioniert nicht, sie verlieren dadurch ihren Halt im Gewinde und gehen verloren. (getestet)


· Ad) Verschiebung: kein einziger Beschlag hat sich trotz der extremen Beanspruchung verschoben. Kein einziger Nagel musste nachgenietet oder gar neu gesetzt werden.


· Ad) Hufwinkel: Wenn man die Fotos mit denen vor zwei Monaten vergleicht, so wird es deutlich, dass sich der Hufwinkel nicht im geringsten verändert hat. Die Trachten verzeichneten denselben Wachstumsschub wie die Zehen.

· Ad) Hufverformung: die Messdaten ergaben bis jetzt keinerlei Abweichung.


· Ad) Nagellöcher: in diversen Foren las ich, dass sich die Nagellöcher geweitet hätten. Konnte ich bei keinem Beschlag, auch nicht im geringsten, feststellen.


· Ad) Strahlwachstum: Der Strahl konnte mit dem Wachstum der Trachten in den letzten drei Wochen nicht mehr mithalten. Der Unterschied lag heute bei knapp 2mm.


· Ad) Hornkonsistenz: alles einwandfrei, weder Druckstellen, Fäulnis noch irgendwelche anderen negativen Vorkommnisse.


· Ad) 3 oder 4 Nägel: Die Duplo’s hielten mit drei Nägel genauso wie mit vier. Möchte präzisieren, dass ich bei drei Nägel, nicht den 2. oder 3. ausgelassen und den 4. gesetzt habe, wie es der Hersteller empfiehlt, sonder dass ich, um dem Test zu dienen, nur die ersten drei gesetzt und den vierten weggelassen habe. Somit können auch Reiter, die sich mit Tuletzki-Gerstenbergs Theorien nicht anfreunden können, mit den Duplo’s ‚gut leben’.



Allgemeines:
In einem Forum schrieb mir jemand, dass sich die Noppen bei der von mir dargestellten –Reihum-Arbeitsweise- nicht in den Huf eindrücken würden und ein Führen oder sogar Reiten auf hartem Grund vor dem Vernieten unumgänglich sei.
Wir hatten jetzt über ein Monat keinen Tropfen Regen, die Offenstallpferde standen auf trockenem Auslauf, die Hufe waren knochenhart. Ich hatte auch heute beim Beschlag überhaupt kein Problem damit. Vielleicht sollte ich noch anfügen, dass ich die Nägel mit ein paar kräftigen Hammerschlägen und ein dazwischen gelegtes Kantstahlstück gut versenkt habe. Ganz 'Treffsichere' können das genauso mit ein paar Hammerkantenschlägen bewirken.
Allerdings habe ich bei anderen Schieden festgestellt, dass sie sehr wohl Probleme mit dem Versenken der Noppen hatten. Die Ursache lag aber in der Art zu raspeln. Viele raspeln leider anstatt von der Trachte zur Zehe und von der Zehe zur Trachte, quer zum Huf, weil es - besonders ohne Aufhalter - viel müheloser, oder halt so angewohnt ist. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Tragrand außen etwas niederer wird, als der 'innere' Tragrand oder die mittragende Sohle. Die äußere Noppenreihe kann sich so nicht in den Huf eindrücken. Wie schon der Hersteller schreibt: auf die korrekte, plane Hufbearbeitung ist größer Wert zu legen. Bei einem 16, 18 oder auch 21mm breiten Eisen kein allzugroßes Problem (was den Halt anbelangt!!), aber bei einem viel breiterem Duplo wird dieser Winkel halt empfindlich größer. Dem Schmied macht man die Arbeit sicher angenehmer, wenn die Hufe vorher geweicht werden, und die Noppen sich dadruch klarerweise auch leichter versenken.
Einen netten Tip erhielt ich im Reitforum…anstelle eines Hufkratzers benützt wer chinesische Essstäbchen. Hab es gleich versucht und es funktioniert wirklich prima.


Wie geht’s weiter?
Werde nun bei Befürwortern und Gegnern für mich ein paar ‚Lerntage’ besuchen, um dabei die unterschiedlichen Theorien zur Diskussion stellen. Werde euch dann wieder berichten.
Wünsche euch guten Ritt.




Duplo nach 8 Wochen



Hufwinkel nach 8 Wochen zum Vergleich zum ersten Bericht



Hufwinkel nach 8 Wochen auf allen vier Hufen



derselbe Huf mit achtwochen altem Duplo neu beschlagen


Inzwischen eine erfreuliche Nachricht:

Die Auszeichnung *Hufschutz des Jahres 2008* erging an DUPLO.

Wir freuen uns mit dem Hersteller und allen Reitern
deren Pferde bereits zufrieden auf Duplos laufen.......

.......und somit kann ich mir meinen Bericht über die 'Lerntage' ersparen.........


14. April 2008

Hab' heute unserem 'Testpferd 2' die zweimal aufgenagelten Duplos abgenommen. Damit ist dieses Pferd nun 14 Wochen gelaufen. Bis auf den Beschlag des hinteren rechten Hufes, mit dem das Pferd - wie eingangs erwähnt - ein bisschen ausschert, sind alle anderen noch 'bestens' erhalten. Bei dem einen hingegen, ist an der Außenkante das Metall zu erkennen.
Hier die Foto:




nach 14 Wochen und zwei Beschlagsperioden



nach 14 Wochen und zwei Beschlagsperioden

Auf ein paar negative Aspekte möchte ich noch verweisen:

  1. Der Beschlag ist trotz seiner Größenvielfalt nicht für alle Hufe geeignet. Auf sehr länglichen Hufen, wie sie z.B. bei einigen Vertretern unserer Haflinger "A" -Linie vorkommen, paßt er nicht. Das neueste Modell, es soll ja bald auf den Markt kommen, wird etwas länger sein. Auch bei Hufen mit 'Dreiecksform', wie sie leider oft nach mehrmals zu eng angeschlagenen Seitenaufzügen enstehen, stehen die Noppen in diesem Bereich frei.
  2. Auf schmierig-nassen Erdböden ist der Duplobeschlag gegen Ende der Beschlagsperiode hin, nach meiner Einschätzung, etwas rutschiger als ein Eisenbeschlag. Allerdings soll es bald schon ein Modell mit einem griffigeren Profil geben.
  3. Auf glatten, nassen Gummimatten entspricht das Rutschverhalten eines Duplos ohne Spikes dem Rutschverhalten eines Barhufs.
  4. Bei nicht korrekten Gängen ist der Abrieb wesentlich höher, als bei korrekten Gängen.
  5. Durch geringeren Abrieb und schnellerem Hufwachstum, sowie durch die höheren Materialkosten wird das Beschlagen etwas teurer.
  6. Die Duplos verzeihen keinen Montagepfusch, so toll sie bei korrekt verrichteter Arbeit sitzen, so schnell 'strafen' sie unsachgemäße Arbeit.

Damit glaube ich unseren Testbericht abschließen zu können. Es gibt nichts mehr hinzuzufügen, ich würde mich nur in allem wiederholen. Es ist ein durch und durch pferdefreundlicher Beschlag!

Mittlerweile laufen hier bereits einige Dutzend Pferde auf Duplos und es hat bei keinem einzigen Beschlag irgend ein Problem (ausser den bereits erwähnten anfänglichen Beschlagsfehlern) gegeben. Alle Pferde laufen viel, viel besser und ihre Besitzer sind damit mindestens genauso zufrieden wie ihre Pferde.

   

*Bedanken möchte ich mich bei den vielen Pferdebesitzern,
die ihre Pferde für die Tests zur Verfügung gestellt
und laufend auch ihre Erfahrungen eingebracht haben.

Und abschließend geht mein Dank auch an all unsere Schmiede, die
mit Interesse an den Tests mitgearbeitet haben und mit ihrer Offenheit für Neues den Pferden nun das Leben leichter machen.*


 
 Besonderheiten

Wir beobachten z.Z. sehr aufmerksam das Laufverhalten von zwei Pferden, welche mit Eisenbeschlag extrem auf den Kanten liefen und beziehen in die Beobachtung auch Tierärzte mit ein. Wir werden berichten sobald wir 'klare Sicht' haben.

Da diese beiden Pferde den ‚Kantengang’ nicht angeboren, sondern sich irgendwann angewöhnt hatten (denke, um den harten Schlag und die Vibration abzuschwächen) haben sie bereits gegen Ende der ersten Beschlagsperiode wieder einen korrekten Gang eingenommen. Im Laufe der zweiten Beschlagsperiode war dann auch die Abnützung gleichmäßig.






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