Ein paar wertvollle Tips
Training eines Geländepferdes und die Pflege danach ©claudiakruggelf
Einleitung
Um ein gutes und kraftvolles Training für ein Geländepferd zu gewährleisten, ist die körperliche Kondition eines jeden Reiters, seine Beweglichkeit also auch sein Balancegefühl von wichtiger Bedeutung. Ist das alles vorhanden, bieten sie eine ausgezeichnete Grundlange um eine tägliche Ausbildung bestmöglich erfüllen zu können. Dasselbe gilt natürlich auch für unser Reitpferd.
Die Notwendigkeit, gleichzeitig mit seinem Pferd ein Aufbautraining zu planen, ist dann sehr wichtig und sinnvoll, wenn Beide konditionell nicht so ausdauernd und erfahren im Gelände sind.
Wir müssen bei der Trainingswahl und dem Aufbau auch berücksichtigen, ob nun ein Reiter täglich mit seinem Pferd im Gelände reitet, nur am Wochenende, oder vielleicht gar nur gelegentlich im Sattel sitzt und gemütlich ausreiten will.
Kondition und Ausdauer von Pferd und Reiter muss ehrlich und genau unter die eigene Kritik genommen werden. Hierbei sollten wir keinen falschen Stolz zeigen.
Entschließen wir uns aber als reiner Übungsplatzreiter plötzlich für das Training im freien Gelände, weil wir uns Beiden Abwechslung bieten, oder gar dorthin umsteigen wollen, müssen wir langsam und beständig unsere Übungen dafür aufbauen, denn Pferd und Reiter werden durch ein tägliches Arbeiten am Reitplatz anders gymnastiziert, und somit auch mit einer anders gelagerten Kondition ausgestattet sein.
Es ist wichtig diese Aspekte zum Beginn eines jeden Trainings im freien Gelände zu berücksichtigen.
Sinn des gezielten Trainings eines Geländepferdes
Wer liebt es nicht, mit seinem Pferd die freie Natur zu genießen, Landschaften zu erkunden und sich mit anderen Reitern an schönen Ritten zu erfreuen. Vielleicht ist man gar nie auf die Idee gekommen, sein Pferd im Gelände bewusst und gezielt zu gymnastizieren und auszubilden. Auch weil es relativ unüblich ist. Der eine oder andere Reiter wird das sicherlich schon für sich und sein Pferd ganz im Stillen erkannt haben. Aber wir alle könnten mit diesem Wissen unser Pferd im freien Gelände schulen.
Beginnt man einmal damit, kann es enorme Arbeitslust für Pferd und Reiter bringen, denn es bedeutet ein hohes Maß an Präsenz für Beide. Das Pferd selbst wird es uns mit gesteigertem Arbeitseinsatz, Neugier und Esprit, als auch neuer Muskelkraft und Ausgeglichenheit danken. Auch wir Reiter werden darüber hinaus die täglichen Ausritte kreativer und raffinierter zusammenstellen wollen, um uns Beide immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen. Dass wir als Reiter auch eine neue Kondition, größere Ausdauer und ein neues Körpergefühl erhalten, versteht sich von selbst.
Nach einer Zeit gemeinsamen Übens, werden wir feststellen, wie Pferd und Reiter zu einem vertrauensvollen, partnerschaftlichen Team zusammengewachsen sind und gelernt haben, selbst schwierige Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen.
Was bedeutet es nun ein Geländepferd bewusst und abwechslungsreich reiten zu wollen?
Es besagt, dass wir als Reiter die Grundreitkenntnisse von Schritt, dann Trab und Galopp auf der richtigen Hand besitzen müssen, Entlastungssitz (Jagdsitz) und leichten Sitz beherrschen, sowie auch eingesessen diese beiden Gangarten gut reiten können. Volten, Seitengänge und Schenkelweichen, kleinere Sprünge bis zu einer Höhe von 70 cm und schmale Gräben, die im Gelände jederzeit vorkommen können, sollten wir sicher meistern können.
All dies fließt wie selbstverständlich ins Training mit ein.
Das Pferd gewinnt an Trittsicherheit und Balancegefühl, der Raumgriff wird verstärkt, die Hinterhand bewusst trainiert und gekräftigt, Stärkung des Lungenvolumens und des Rückens.
Das Training selbst
In unserer gebirgigen Gegend ist es von Vorteil das Pferd mit Schweifgurt und Brustgeschirr aufzusatteln.
Die Steigbügel sollten im Gelände etwas kürzer eingestellt werden als am Reitplatz. Das gibt uns ein besseres Balancegefühl, einen unabhängigeren Sitz und wir müssen als Reiter darüber hinaus auch mehr Kraft in die eigenen Beinen setzen, indem wir den Entlastungssitz oder gar den leichten Sitz einnehmen, sobald der Boden unter uns unregelmäßig wird. Das heißt, wir geben unser Gewicht in die Steigbügel und achten darauf, dass wir unser Pferd mit beiden Beinen schön umschließen. Die Fußballen liegen sicher und geräumig in den Steigbügeln und bilden somit unser ständiges Fundament für einen ausbalancierten und den Bodenbeschaffenheiten angepassten, ausgleichenden Sitz.
Für das Training benötigen wir eine, gut in der Hand liegende leichte, und ca. 120cm lange Gerte. Wir selbst sollten mit einem Trekkingmesser samt Hufkratzer ausgerüstet sein, um u.a. im Notfall eingetretene Fremdkörper aus dem Huf entfernen zu können.
Die Wahl der Umgebung - Aufwärmphase
Vor Beginn unseres Trainings, sollten wir uns eine taugliche Strecke in unserem Umkreis auswählen. Eine Route, die breite wie auch schmale Forststrassen, Wald- und Wiesenwege und Pfade mit unterschiedlichen Steigungen und Bodenbeschaffenheit bis hin zu Steilhängen, anbietet. Natürlich hängt die Auswahl unserer Übungsroute weitgehend von der Umgebung ab, in der wir wohnen. Sollten wir in der Ebene leben, müssen wir natürlich unser Trainig dementsprechend anpassen. Die Dauer sollte am Anfang zwei Stunden nicht überschreiten. Sind wir dagegen Beide gut in Form, können wir selbstverständlich auch intensive drei Stunden üben.
Die Trainigsetappen vermögen wir bis zu 5 Stunden ohne Pause auszudehnen, wenn wir die entsprechende Sportsfreude darin finden können.
An allen Wasserstellen die wir passieren ist es ratsam, unser Pferd vorsorglich zu tränken. Je nach bereits erfolgter Leistung werden wir entsprechend umsichtig dosieren. Weiters lernt so das Pferd, an ihm fremde Plätze zu trinken. Auf langen Wanderritten mit weit gestreuten Wasserstellen ist dies von größter Wichtigkeit.
Nachdem wir nun gewissenhaft aufgesattelt haben, beginnen wir unsere Arbeit indem wir 200 bis 300 Meter mit unserem Pferd in einem zügigen Schritt zu Fuß wandern bevor wir aufsitzen. Der Sinn liegt unter anderem auch darin, dass wir unserem Pferd einen anständigen, gleichmäßigen Schritt beibringen können und es lehren mit uns an der Schulter oder hinter uns zu gehen, ohne zu trödeln. Sollte unser Pferd sich dahinschleppen, können wir es sehr gut mittels der langen Gerte an der Schulter antreiben und den Stimmbefehl Sche-ritt geben. Das Pferd wird sich das bald merken und sich an unser vorgegebenes Schritttempo anpassen. Ehe wir dann an dem von uns ausgewählten Ort endlich aufsitzen, gurten wir optimal nach und ziehen die Vordergliedmaßen des Pferdes aus, damit es keine Hautfalten unter dem Gurt gibt.
Wir reiten nun im Schritt den wir zügig beibehalten. Ist das für unser Pferd etwas Neues, müssen wir, da wir im Gelände auf einen ständig treibenden oder klopfenden Schenkel verzichten wollen, gleich konsequent mit unserer Gerte das Pferd antreiben, sobald es seinen Schritt verlangsamt. Dazu ist es auch notwendig, dass wir rhythmisch denken anfangen. So als würden wir mit unserem Partner zum Tanze gehen. Wie das jeder Einzelne für sich macht, sei ihm selbst überlassen. Sehr gut ist ein mitsingen oder auch ein taktvolles mitzählen. Sollte uns das aber peinlich sein, können wir das natürlich auch ganz im Stillen machen. Wir wissen, dass jede Gangart des Pferdes einen Takt hat, und aus diesem Grund, wird das Reiten im Rhythmus nun sehr wichtig für uns werden. Also musizieren wir uns nunmehr marschartig in einen schwungvollen Schritt. Um die Hinterhand möglichst zu aktivieren, achten wir auf einen guten Schenkelschluss und beginnen nun ganz leicht mit der langen Gerte die untertretende Hinterhand anzutippen. Dabei wechseln wir von Zeit zu Zeit die Gerte in die andere Hand. Dazwischen gönnen wir uns natürlich auch eine Pause und spielen dafür mit den beiden Zügeln in unseren Fingern. Heranholen, auslassen, heranholen. Sehr gerne nehmen Pferde das Zügelkneten an, so als würde man etwas an sich herankneten wollen. Diese beiden Hilfen können wir abwechselnd und miteinander verbunden, immer wieder einsetzen bis sich unser Pferd an die neue Art zu reiten gewöhnt hat und auch von sich aus achtsamer wird auf unsere Signale.
Nach einer Weile dynamischen Schrittgehens können wir versuchen in kurzen Abständen (vielleicht so alle 5 Meter) und je nach Wegbeschaffenheit kleinere und größere Volten zu reiten. Zuerst eine Anzahl nach links hintereinander und dann eine Anzahl nach rechts hintereinander, und dann abwechselnd nach links und rechts. Nach einem schon etwas fortgeschrittenen Training, können wir an dieser Stelle dann unsere Volten in denselben Abständen von 5-6 Metern, in kleine Achter steigern, damit es uns und dem Pferd nicht langweilig wird. Diese Übungen sind eine hervorragende Weise unser Pferd geschmeidig und biegsam zu machen. Nebenbei gilt es auch für uns als Reiter, auf eine weiche und unabhängige Zügelhand, sowie auf minimale, gefühlsvolle Hilfgebungen zu achten. Wir lernen also Beide reichlich dabei.
Im Takt reiten - Lösungsphasen Schritt/Trab - konzentrierte Trabarbeit im Gelände - der Sitz
Jetzt sind wir warm geworden und unser Training kann sich steigern. Wir kontrollieren noch einmal kurz, ob der Sattelgurt richtig sitzt und setzten unsere Arbeit mit einem Antraben im Leichttraben fort. Wieder gilt es den Rhythmus beizubehalten als hieße es ein Musikstück einzustudieren. Den Takt zu halten ist aus dem Grund so wichtig, weil das gleichmäßige Reiten in einer einmal gewählten Gangart die Ausdauer und Konzentration von Pferd und Reiter gezielt schult. Unregelmäßigkeiten in den einzelnen Gangarten lassen früher ermüden. Körperlich wie geistig. Darum ist ein Mitsingen, Mitsummen oder Mitzählen sehr gewinnbringend und nützlich.
Die Trabstrecke sollte so gewählt sein, dass wir nun mühelos an die 15 Minuten leichttrabend arbeiten können. Kleinere Steigungen aufwärts (die Rücken von Pferd und Reiter stärken) wie abwärts, sind sogar von Vorteil. Beim abwärts Traben ist es sehr wichtig, dem Pferd nicht in die Vorhand zu fallen. Wir müssen gezielt die Hinterhand belasten und sitzen daher auch beim Leichttraben eine kleine Spur weiter hinten im Sattel ein als gewöhnlich. Aber Achtung, nicht den Oberkörper nach hinten fallen lassen!!! Ruhiger Schenkelschluss ist hier besonders ratsam. Wir sollten nicht mit den Waden herumschlenkern, da wir mit zunehmender Übungspraxis unser Tempo, bis hin zu einem rasanten *Renntrab*, steigern können.
Planmäßiges, langes und beachtenswert rasches Abwärtstraben stärkt nicht nur die Hinterhand, sonder fördert auch den Raumgriff unseres Pferdes. Bei solch einem Training ist es ratsam, die Steigbügel noch kürzer zu stellen, damit wir stabil und gut federnd den heftigen Bewegungen im Trab, leichttraben einfangen können, ohne unser Pferd zu stören, in den Rücken oder in die Vorhand, oder womöglich gar in den Zügel fallen. Für diese Art des extrem raschen Bergabtrabens, ist eine wirklich gute und stabile Rückenmuskulatur sowie Beinmuskulatur und ein gut ausbalancierter Sitz vom Reiter unerlässlich. Man sollte diese Übung also niemals zu Beginn übertreiben, wenn man feststellt, es fehlt einem als Reiter hierfür wirklich die nötige Kraft und Ausdauer. Man muss sich und dem Pferd die Zeit geben können, in diese temperamentvolle Lektion hineinzuwachsen.
Traben wir nun leicht, ist es besonders wichtig stets die Hand zu wechseln, damit unser Pferd und auch wir als Reiter nicht einseitig werden. Das ist ein Punkt den wir Geländereiter nur allzu gerne vergessen. Die Möglichkeiten dafür sind vielschichtig und hängen weitgehend von unserer Kreativität und Bereitschaft ab, mit unserem Pferd arbeiten zu wollen.
Ein Weg besteht darin, sich bei jeder Biegung oder Kurve auf die richtige Hand umzusetzen. Aber auch eine sehr dynamische etwas schwierigere Möglichkeit, ist die Übung, sich nach einer gewissen Taktanzahl umzusitzen. Man singt z.B. einen Kinderreim im Stillen und wechselt von Links auf Rechts sobald man den Kinderreim fertig gesummt hat. Beginnt dann wieder von Vorne mit dem Kinderreim und wechselt wieder wenn der Reim fertig ist. Auf diese Weise erhält auch ein nicht so musikalischer Reiter ein Gefühl für die metrische Taktlänge. *Alle meine Entchen* und *Fuchs du hast die Ganz gestohlen* sind immer korrekt, denn sie sind im Viervierteltakt geschrieben, der sich für Schritt und Trab eignet.
Das Umsitzen kann von uns derart gesteigert werden, dass wir zu Beginn jedes einzelnen Vierertaktes, oder sogar in der Mitte dessen, umsitzen können. Diese Art zu üben, sollte aber dem Rhythmusgefühl und dem Reitsportgeist eines jeden einzelnen Reiters überlassen werden.
Selbst bei diesem Manöver können und sollten wir, wie im Schritt, mit der langen Gerte der Hinterhand Einsätze geben. Mit dieser sehr einfachen, aber wirkungsvollen Hilfe, fördern wir an unserem Pferd ein kraftvolles Untertreten der Hinterhand.
Wir steigern die Trabübungen: wir reiten eine größere Anzahl von kleinen Volten, wechseln dabei immer wieder Hand und Richtung, und versuchen uns schließlich im Achterreiten. Sehr lustig ist eine längere Baumgruppe in Alleeform oder auch in Zirkelform zu finden, die es uns erlauben einen Slalom zu üben, nach Bedarf auch mehrere Male hintereinander, da wir immer die Richtung wechseln können. Voraussetzung ist klarerweise, dass es an dieser Stelle erlaubt ist, den Waldboden zu bereiten.
Wir verlängern die Strecke und spielen mit dem Reittempo innerhalb der Arbeit. Das bedeutet dann auch für das Pferd, dass es immer achtsam sein muß und ein Gewöhnungseffekt erst gar nicht aufkommt. Da, wo wir am Vortag rasches Tempo verlangt haben, üben wir z.B. einen regelmäßigen und schön aus der Hinterhand schwingenden Trab. Und wo wir am Vortag das Tempo zu einem gut versammelten und ausgesessenen Trab verringert haben, werden wir einen schnellen Arbeitstrab verlangen. Das Ganze können wir natürlich auch umgekehrt angehen. All das sind Anregungen für den Einzelnen. Haben wir nun aber keine Möglichkeit die Trabstrecke zu verlängern, reiten wir dieselbe Strecke wieder zurück und dann wiederum retour.
Nun haben wir im schnellen Schritt, im Arbeitstrab auf- und abwärts geübt, sind Volten und Achter geritten und haben dabei immer die Hinterhand gezielt eingesetzt. Eine kleine Belohnung muss sein. Wir halten an, loben unser Pferd ausgiebig, eventuell ein kleines Leckerli und dann reiten wir so an die 10 Minuten, im Schritt mit hingegebenen Zügel, achten darauf dass das Pferd entspannt den Hals nach unten bringt, bis wir die nächste Trainigseinheit wieder konzentriert und munter aufnehmen.
Bergaufreiten - Bergabreiten
Wir haben in unserer Reitroute einen steilen Abschnitt eingeplant, an dem wir das Bergaufreiten im leichten Sitz üben können. Wenn unsere Bauch-, Rücken- und Beinmuskulatur noch nicht so kräftig ist, ist es sinnvoll sich an der Mähne des Pferdes festzuhalten, um nicht in den Sattel zu sinken. Selbst in dieser Haltung ist es uns als Reiter möglich ein besseres Untertreten der Hinterhand zu dirigieren, indem wir wieder mit der langen Gerte unsere Hilfen erteilen. Dabei vergessen wir nicht, sie in kurzen Abständen in die andere Hand zu wechseln. Ein planmäßiges steiles Bergaufreiten, ist rücken- und hinterhandstärkend, begünstigt die Trittsicherheit und erweitert das Lungenvolumen. Wann immer wir einen steilen Weg reiten können, sollten wir die Gelegenheit nützen. Auch bei dieser Übung ist es wichtig, dass wir im Takt reiten. Das Pferd sollte langsam aber zügig seine Arbeit leisten und wir sollten es so wenig wie möglich stören und mit Geduld am leichten Sitz festhalten. Selbst wenn wir zu Beginn in unseren Beinen ein Muskelziehen verspüren. Bei langen Galoppstrecken wird uns diese Ausdauer mit viel Stehkraft belohnen.
Ebenso wichtig ist es auch, bergabreiten zu können, ohne dass wir uns ängstigen. Zu aller Erst ist es einmal durch und durch hilfreich, sich vorzustellen, dass das Pferd, reiten wir es gerade gerichtet senkrecht den Steilhang hinunter, kaum fallen kann, sondern im schlimmsten Fall nur auf seinem *Hintern* landet. Mit diesem Wissen verliert man als Reiter sehr bald die Angst vor langen und steilen Böschungen. Nebenbei kann man auch sein Vertrauen ans eigene Pferd bei dieser Übung stärken. Reiten wir nun einen steilen Abgang, ist es zur Sicherheit des Pferdes und der eigenen wichtig immer senkrecht zu reiten, einen guten leichten Sitz einzunehmen, dem Pferd nicht in die Vorhand zu fallen und auf eine ganz weiche Zügelführung zu achten. Sollte das Pferd rutschen wird es nicht von einer harten Zügelhand im Maul gestört. Übt man solche Abstiege beständig, lernt das Pferd uns zu vertrauen und umgekehrt. Unser leichter Sitz wird so aussehen, dass wir nun etwas die Steigbügelriemen nach vor geben um unseren Körper besser ausbalancieren zu können. Dabei bringen wir unser gesamtes Gewicht in die Steigbügel, achten auf ein festes Fundament, schieben unser Gesäß etwas weiter nach hinten und berühren kaum den Sattel. Um den Oberkörper in einer zügelunabhängigen Balance halten zu können, wird er leicht nach vorne geneigt sein; wir achten darauf, ihn weder nach hinten noch nach vorne kippen zu lassen.
Erst auf extrem steilen Abhängen, legen wir unseren Oberkörper zurück, um einem Gleichgewichtsverlust des Pferdes möglichst entgegenzuwirken.
Natürlich können wir auch längere, steile und holprige Bergpfade abwärts reiten, es ist aber pferdeschonender und ratsamer auf solchen Wegen zu Fuß gehen, denn wir belasten nur unnötig die Vorderhandgelenke und auch die Knie unseres Pferdes. Sind die Pfade schmal gehen wir vor dem Pferd. Dabei vergessen wir nicht die Steigbügelriemen aufzuschnallen, um das Pferd nicht zu stören oder damit wir nicht an einem Baumast oder sonst wo hängen bleiben. Unser Wandern sollte zügig von gleichmäßigem Schritt sein. Den Zügel halten wir am äußersten Ende, um dem Pferd genügend ausgleichende Kopffreiheit ermöglichen. Auf keinen Fall schlüpfen wir mit dem Handgelenk oder gar Ellbogen hinein. Das könnte, sollte das Pferd doch einmal erschrecken oder gar abrutschen, schlimme Folgen haben. Das Pferd hat uns im sicheren Abstand zu folgen. Sollte es uns bedrängen, dann müssen wir es mit der Gerte mahnen oder sogar mit unserm Fuß nach hinten ausschlagen, wie es das Leittier auch tun würde, um sich Respekt zu verschaffen. Ein Pferd das im alpinen Gelände keine Abstände einhält, könnte mitunter lebensgefährlich werden. Es ist darum auf eine korrekte Erziehung zu achten und das Vorausgehen ist bei unseren Bodenübungen unbedingt mit einzubeziehen. Wir sollten hier nichts durchgehen lassen. Unbeirrt gehen wir talabwärts. Enge und abschüssige Kehren gehen wir selbstbewusst und zügig in kleinen Schritten. Nebenbei ist dies eine gute Biegungsübung für unser Pferd.
Galopparbeit im Glände
Haben wir nun das Aufwärts- und Abwärtsreiten üben können, werden wir sicherlich im weiteren Verlauf unserer Route wieder eine breitere Forststrasse, einen Wiesenweg oder gar eine Wiese antreffen. Nach ein paar Takten im zügigen Schritt, wechseln wir in einen schnellen Arbeitstrab, verringern kurz das Tempo, um dann auf der Hand anzugaloppieren, die unser Pferd nicht so gerne annimmt. Bei den meisten Pferden wird es die rechte Hand sein. Manche Pferde tun sich beim richtigen Angaloppieren leichter, wenn wir vorher auf derselben Hand leicht traben. Wir reiten im Jagdsitz, den wir stets beibehalten. Reiten wir ein mittleres Tempo im Galopp, denken wir am besten an einen Walzer oder wir summen sogar eine Walzermelodie. Den Lautbefehl *Ga-lopp* sollte das Pferd bereits kennen. Stimmbefehle haben beim Reiten im Gelände ihre Berechtigung, Pferde nehmen sie gerne an und sie können in Extremsituationen äußerst hilfreich sein.
Sind wir eher ungeübt länger im Jagdsitz zu galoppieren, müssen wir unbedingt darauf achten, nicht in den Sattel zu klappen, oder auf die Vorhand zu fallen. Auch nur ein leichtes Abstützen am Widerrist, bringt schon viel zu viele Kilos auf die Vorhand. Spätestens hier werden wir merken, wie sinnvoll die kürzeren Steigbügel sind, um eine gute, federnde Balance halten zu können. Bei gutem Training ist es durchaus möglich, auch viele Kilometer in einem langsamen bis mittelschnellen, gut untergetretenen Galopp durchzureiten, ohne dass Pferd und Reiter ermüden.
Um an unserem Jagdsitz zu arbeiten und die eigene Kondition zu fördern, ist es sinnvoll zuerst einmal, längere Strecken im leichten Sitz zu reiten, nach vielleicht 1000m nehmen wir wieder einen Arbeitstrab ein, wechseln auf die andere Hand, um dann wieder bewusst und ruhig anzugaloppieren. Wichtig ist bei dieser Übung trotz Gangart- und Tempowechsel Ruhe zu bewahren. Das Pferd soll eine Kontinuität in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten erlernen. Nur zu gerne ist man verführt, im freien Gelände das Pferd bei schönen Galoppstrecken zu verheizen. Mit dieser Art zu reiten kann man aber keine Dauerkondition aufbauen, keine Verstärkung der Hinterhand bewirken und kein besseres Lungevolumen erzielen. Haben wir nun ein feines Gefühl für den Takt im Galopp bekommen und eine gute Standfestigkeit im leichten Sitz, können wir beginnen das Pferd vermehrt an den Zügel zu nehmen und auf die Weise damit spielen, wie wir es im Schritt schon geübt haben, um das Pferd in eine leichte Versammlung zu bringen. Nimmt unser Pferd das Gebiss gleich gut auf, geben wir ihm dazwischen immer wieder den Zügel, achten auf ein gutes untertreten der Hinterhand, unterstützen dies notfalls wiederum mit der Gerte. So helfen wir dem Pferd zu seiner natürlichen Versammlung zu finden, die für uns Reiter im Gelände so wichtig ist.
Parallel zu dieser Übung können wir mit dem Tempo während des Galopps spielen bis hin zu einem gut versammelten Galopp, der es uns erlaubt bequem einzusitzen.
Hinterher legen wir an Tempo zu und nehmen wieder den Jagdsitz oder auch den leichten Sitz ein. Wir konzentrieren uns dabei jetzt vermehrt auf das Spiel mit dem Zügel. Dieses Arbeiten wird jedes Pferd, je nach Temperament anders annehmen.
Haben wir keine langen Galoppstrecken zur Verfügung, um diese ausgedehnte Übung zu machen, können wir ohne weiters eine Route mehrere Male abgaloppieren. Das Tempo zu wechseln ist gut für den Gehorsam und wichtig für die nächste Steigerung; dem Renngalopp. Gute Galopper werden hierbei vom Dreiertakt zum Vierertakt wechseln.
Wir beenden diese Schulung mit einer Entspannung im Schritt, achten dabei sofort auf die eigene Gelassenheit und die des Pferdes. Eine Belohnung an unser Pferd steht an.
Zusätzliches Konditionstraining
Möchten wir unserem Pferd eine außerordentliche Kondition antrainieren, weil wir eventuell Distanzreiten wollen oder weil wir einfach einen sehr sportlichen Sinn haben, etwa gar an einem Rennen teilnehmen wollen, ist es von großer Wichtigkeit zwischen den Galoppübungen kurze Sprints einzulegen. Dafür können wir ruhig einen Teil unserer Galoppstrecke verwenden. Wir reiten abwechslungsweise etwa 500m mit äußerster Geschwindigkeit, gehen in einen mittlern Galopp zurück und nach weiteren 500m wieder in einen Sprint. Beenden die Übung mit einem Mittelgalopp, anschließendem Arbeitstrab und Arbeitsschritt. Diese kraftvolle Übung können wir dann wöchentlich steigern. Auch beim Renngalopp achten wir auf eine Regelmäßigkeit, wir sind geistig voll konzentriert, haben ein festes Fundament, arbeiten bei unserem leichten Sitz gut in den Knien und der Hüfte mit, geben dem Pferd mit vorgenommen Armen genügend Zügel. Ist unser Pferd durch die vorgehenden Übungen gut sensibilisiert worden, wird es nun nur durch kurzes Antippen und Aufmerksammachen am Zügel, dem folgenden weichen Aufnehmen des Zügels, einem leicht zurückgenommenen Gewicht und dem gleichzeitigem Stimmbefehl *laaaaaangsam*, willig das Tempo verringern.
Sind Pferd und Reiter nach einigen Übungswochen in fortgeschrittener Konditionsverfassung können die Galoppübung gesteigert werden indem wir eine 2 bis 3 km lange, leicht abfallende Strecke mit gutem und nicht zu hartem Boden wählen. Wir beginnen z.B. auf der linken Hand die Strecke abwärts flott leicht durchzutraben, kehren am Ende der Strecke um und galoppieren die ganze Route auf der rechten Hand zurück. Das ganze wiederholen wir indem wir die Hand im Trab und im Galopp wechseln und achten stets auf Takt und Rhythmus und auf eine gut untertretende Hinterhand.
Auch hier kann nach Erreichung der notwendigen Kondition die Strecke auf 5-6km erhöht werden.
ZumTrainingsende hin
Ist es an der Zeit langsam heim zu reiten, gönnen wir uns nach den rasanten Übungen eine Verschnaufspause. Besonders unser Pferd wird durchatmen wollen. Wir gehen im Schritt. Nach so 10 bis 15 Minuten entspanntem Reiten erblicken wir vielleicht ein paar geeignete Hindernisse zum Springen. Gerade in den Wäldern liegen immer wieder gefällte Baumgruppen die uns dafür anregen könnten. Wann immer wir eine Möglichkeit zum Springen entdecken, nützen wir diese spritzige Variation im Geländereiten. Auch die Chance durch ein Gewässer reiten zu können, sollten wir nicht auslassen. Es wird dem Pferd die Furcht vorm Wasser nehmen und obendrein ist es pflegend für Hufe, Gelenke und Sehen.
Eventuell wiederholen wir ein paar Übungen, die wir zu Beginn unseres Trainings gemacht haben. Wir können aber auch unsere Voltenübungen vertiefen indem wir uns dicke Bäume aussuchen deren Stamm wir ganz eng umreiten. Dies ist eine gute Übung, um zu sehen wie weich unser Pferd im Maul ist. Solche engen Biegungen sind relativ schwierig, wollen wir den Baumstamm so eng wie möglich umreiten. Dabei wechseln wir selbstverständlich auch die Richtung. Wie wir unseren Heimritt gestalten wollen, sei uns selbst überlassen. Ein Üben von Seitengängen, ein paar Schritte Rückwärtsrichten, eventuell zwischen zwei Bäume, was immer uns einfällt und was wir und unserem Pferd beibringen wollen und noch zumuten können, ist erlaubt. Grundlegend ist nur, dass wir jetzt unser Pferd trocken und ruhig in den Stall bringen sollten.
Wichtige Anmerkung
Zwischen all den verschiedenen Übungen ist es von großer Wichtigkeit, dem Pferd stets eine Lockerungsphase zu schenken und den Zügel aus der Hand kauen zu lassen! Der Kopf soll tief nach unten kommen.
Dies entspannt das Pferd. Der Rücken und das Nackenband können sich lockern und macht erst durch diese Aktrion den Rücken zum Schwingen frei. Man überfordert darüber hinaus nie sein Pferd in den rasanten Übungen im Gelände.
Gerade bei jungen Pferden die erst lernen müssen den Reiter zu tragen, und Pferden die zum Unterhals neigen oder schnell nervös werden, ist den Zügel aus der Hand kauen lassen von großer Bedeutung.
Zwischendurch eine Stehpause bis zu 10 Minuten einzulegen ist ebenso sinnvoll und früchtebringend. Erstens kann das Pferd über das Gelernte *nachdenken*, Zweitens ist nichts lästiger als ein Pferd, sei dies auf dem Reitplatz oder im Glände, welches nicht ruhig ohne zu zippeln stehen kann, und zu guter Letzt, sind diese eingeschobenen Stehübungen für das Pferd eine ausgezeichnete Lektion ruhiger, als auch aufmerksamer gegenüber dem Reiter zu werden. Anbei erhält es dazwischen seine wohlverdienten Pausen.
Reiten in Gruppen
Nicht immer werden wir alleine im Gelände reiten wollen. Möchten wir mit mehreren Reitern ein Trainigsprogramm absolvieren, ist es wichtig, dass wir auf die verschiedenen Charaktere unserer Pferde Rücksicht nehmen. Hengste gehen stets am Schluss einer Gruppe. Problempferde, wie Schläger und Zackler ebenfalls. Kennen sich die Pferde noch nicht untereinander, ist es wichtig eine Pferdelänge Abstand zu halten und hintereinander zu reiten. Wenn das am Beginn eines solchen Ausrittes nicht so recht glatt gehen will, müssen wir uns das mit viel Hartnäckigkeit und Beherrschung anerziehen. Manch ein Pferd wird vielleicht auch versuchen auszuschlagen. Sofort und ohne Pardon wird es zurechtgewiesen. Sollte das nichts helfen ist es ratsam, sich hinter ein anderes Pferd einzugliedern, denn auch Pferde haben Antipathie füreinander. Das mutigste Pferd und der verantwortungsvollste Reiter sollten führen, denn alle Hindernisse die dieses Pferd ohne zu zögern mit dem Reiter überwindet, werden alle restlichen Pferde nacheifern wollen. Schwächere und auch junge, unerfahrene Pferde profitieren in jedem Fall von solchen Leitpferden und Gruppenausflügen. Dass ein Maß an Disziplin und Kameradschaft im Reiten von Cliquen erforderlich ist, wollen wir hier nicht ausführlich beschreiben. Es versteht sich von selbst.
Früher oder später werden sich die Pferde aneinander gewöhnt haben und wir können auch ein intensives Trainingsprogramm, wie es hier veranschaulicht ist, gemeinsam anstreben.
Sehr schön ist es auch zwischendurch paarweise nebeneinander zu reiten, sofern es die Wege erlauben. Dabei achte man immer darauf, dass man Kopf an Kopf reitet. Dominante Pferde sollte man bei diesen Übungen ruhig und bestimmt korrigieren, wenn sie sich nicht eingliedern wollen. Zusätzlich sollten wir ihnen unter keinen Umständen erlauben sich vorzudrängen, auszubrechen oder das Nachbarpferd zu belästigen. Die Gerte wird uns dabei gute Dienste erweisen.
Lange Strecken im Trab und Galopp, Kopf an Kopf geritten sind eine hervorragende Gruppenübung, die den Teamgeist von Pferd und Reiter steigern. Wenn es die Wege erlauben, sind auch mehrere Reiter parallel möglich.
Es ist ratsam in einer Gruppe von Reitern Dominanzübungen einzubauen. Hierfür wechselt sich die chronologische Reihenfolge der Teilnehmer stetig ab. Das stärkt schwächere Pferde an Selbstbewusstsein indem sie an die Führung kommen, und lehrt selbstbewussten, ehrgeizigen Pferden mehr an Toleranz und Beherrschung. Ein ruhiger Reiter wird auch mit einem Hengst an der Spitze und in der Mitte einer Gruppe keine Probleme haben, wenn die Belegschaft über einen längeren Zeitraum hinaus geschlossen trainiert hat.
Abwechselnde Tempi im Galopp, Kopf an Kopf, sind eine bereichernde gemeinsame Erfahrung, wenn man sein Pferd gut in der Hand hat. Diese Übung ist eine empfehlenswerte Lektion, um vom Kampfgeist frei zu werden und um ein vereinzeltes Rennen im freien Gelände spielerisch anzugehen, ohne das Pferd unter Druck zu setzen. Hin und wieder wird unser Pferd es zweifellos genießen, sich mit Artgenossen austoben zu können und wir sollten ihm diese Freude nicht untergraben. In solchen Momenten ist es auch für uns als Reiter sehr wertvoll die ganze Kraft des Pferdes zu spüren. Es wird uns Respekt und Dankbarkeit einflößen und wir werden uns auch bewusst werden, was es vielleicht heißen könnte, wenn unser Pferd einmal mit uns durchgeht. Keiner kann sich wirklich sicher sein, dass dies nicht einmal erfolgen könnte.
Umso wichtiger ist es dann, dass unser Pferd gut ausgebildet und wohlerzogen ist, wir in solchen Situationen fest im Sattel sind, zusätzliche Stimmbefehle erteilen können und über eine gute körperliche Kondition verfügen.
Westernsattel
Obige Beschreibung ist für einen Westernsattel in einzelnen Bereichen nur bedingt anwendbar. Der Westernsattel wurde seinerzeit nicht für unser gebirgiges Gelände konzipiert, sondern für die Rinderarbeit in der großen Weite der Prärien.
So bequem er auf langen Ritten zum sitzen auch sein mag, so gut er das Gewicht auf dem Pferd verteilt, so praktisch er für die Anbringung des Gepäcks ist, für steiles bergauf- und bergabreiten, sowie anspruchsvollere Sprünge ist er nicht gebaut worden. Auch läßt er keinen großen Spielraum für die unterschiedlichen Sitzvarianten zu. Es ist wichtig die Grenzen dieses Sattels in anspruchsvollem Gelände zu erkennen.
Verfassungskontrolle
Jede/r GeländereiterIn soll es sich zur Gewohnheit machen, das Pferd unterwegs vor und nach dem Ritt auf seine Verfassung zu kontrollieren.
Die PA Werte, also Puls und Atmung, sind gerade bei anspruchsvollem Training oder Ritten über lange Distanzen stets im Auge zu behalten.
Genauso sollte der Turgortest (Hautfaltentest) an Hals oder Schulter bei großer Beanspruchung zur Selbstverständlichkeit werden.
Zusätzlich lernen wir so unser Pferd besser kennen.
Die Pflege danach
Sind wir in der Stallung angekommen, satteln wir gemütlich ab. Die Hufe werden ausgekratzt und gut gereinigt. Anschießend ist es ratsam, unserem Pferd eine Dusche mittels Wasserschlauch zu geben. Rechtsseitig an den Beinen beginnend, waschen wir es mit kaltem Wasser tüchtig ab, damit der Schweiß mit seinen Salzen gut ausgeschwemmt wird. Mit einem Abzieher lässt sich danach das Fell gut von der triefenden Nässe befreien. Je nach Jahreszeit und Luftbeschaffenheit müssen wir entscheiden, ob wir unser Pferd mit einer Abschwitzdecke schützen müssen. Sollten wir keine Gelegenheit haben unser Pferd abzuspritzen, sollten wir es zumindest an einem geeigneten Platz mit Sand oder feiner Erde wälzen lassen können. Anschließend wird mit einer Spezialbürste der Sand und der Schmutz gut ausgebürstet und bei schlechtem Wetter oder Wind mit einer Fleecedecke solange bedeckt gehalten, bis es vollkommen trocken ist. Hinterher wird das Pferd gestriegelt bis alle eingetrockneten Haare wieder glatt und glänzend am Körper aufliegen. Kronenrand, Hufe und Hufstrahl gegebenenfalls mit Lorbeeröl einfetten, Mähnen- und Schweifhaare durchkämmen.
Auch dürfen wir nicht vergessen Brustgeschirr, Schweifgurt und Sattelgurt vom Pferdeschweiß zu reinigen. Mittels eines feuchtnassen Tuches ist das sehr gut möglich.
Die Sattelunterlage hängen wir zum trocknen aus und reinigen sie vor unserem nächsten Ritt. Die Fellreste lassen sich mit einer Gummibürste oder einem Gummihandschuh leicht entfernen. Von Zeit zu Zeit sollten waschbare Unterlagen bei 30 Grad in die Waschmaschine.
Das Gebiss wird unter fließendem Wasser geputzt.
Die Fütterung
Neben dem gezielten Training im Gelände hängt die ideale Fütterung unseres Pferdes auch von der Rasse ab. Hierfür gibt es keine festen Faustregeln. Am besten man beobachtet sein Pferd. Das eigene Auge wird geschult und stellt die Veränderungen fest. Einheitlich aber ist es ratsam, sein Pferd nach einem anstrengenden Training im Gelände zuerst mit Raufutter zu versorgen, ehe man ihm die notwendige Ration Kraftfutter gibt.
Bei gesteigerter Leistung und angepaßter erhöhter Kraftfuttermenge ist es sinnvoll, diese auf mehrere kleinere Rationen im Laufe des Tages zu verteilen.
Trainiert man regelmäßig in etwa um dieselbe Uhrzeit, ist es zweckmäßig seinem Pferd einige Stunden zuvor eine gute Menge Kraftfutter zu verabreichen. Welche Form des Futters man wählt, hängt wiederum von Charakter und Rasse des Pferdes ab. Bei sehr schwerer Arbeit ist Mais sicherlich empfehlenswert, da er länger vorhält als andere Getreidesorten. Der Hafer wird zusätzlich zur Energie auch für Lebhaftigkeit sorgen. Viele Pferde sprechen auf Gerste gut an. Im Handel sind heute jede Menge Spezialfuttermischungen erhältlich. Der Grundsatz, dass bei einem Pferd jeder Futterwechsel langsam vorgenommen werden muß, gilt natürlich auch für das Kraftfutter. Das Salz darf genausowenig vergessen werden, wie eine ergänzende Versorgung mit weiteren Mineralstoffen und Vitaminen, die wir im Fachhandel besorgen. Damit erhalten wir die Gesundheit und Vitalität unseres Pferdes und auch die Leistungsfähigkeit. Spitzensportler brauchen Spitzenernährung.