Für die VFD
Andrea von Kienlins Ausschreibung
Pferde- und Ausrüstungs-Check – die etwas andere Saisonsvorbereitung
Liebe Freizeitreiter,
zum
Finale der diesjährigen Winter-Vortragsreihe des VFD-Kreisverbands
München Stadt & Land in Zusammenarbeit mit den Stammtischen
Neufahrn, Dirnismaning und Hofstarring beschäftigten wir uns am Freitag,
den 16. März mit dem „Pferde- und Ausrüstungscheck – Die etwas andere
Saisonvorbereitung“. Referent Manfred Gelf, erfahrener Wanderrittführer
aus Südtirol, erklärt in seinem Vortrag, wie Pferd und Ausrüstung für
die neue Saison fit gemacht werden können. Hufschmied, Osteopath,
Physiotherapeut, Sattler und Tierarzt – wen brauche ich wirklich und wie
oft soll ich die Experten befragen? Wie früh müssen Termine gemacht
werden, um nicht durch Zwangspausen in Trainingsrückstand zu geraten?
Und was ist zu tun, wenn sich kurz vor dem Wanderritt Probleme zeigen?
Nach diesem Vortrag kann die Wanderreitsaison 2012 beginnen.
Der
Vortrag beginnt am 16. März um 20 Uhr im Restaurant Dionysos in Eching,
Freisinger Straße 3 (Nähe IKEA). Eine Anfahrtsbeschreibung gibt’s auf
www.der-beste-grieche.de. Der Vortrag ist für VFD-Mitglieder, sowie für
Mitglieder der VFD-Mitgliedsvereine selbstverständlich kostenlos.
Nicht-Mitglieder zahlen 5 EUR Eintritt. Eine Voranmeldung ist nicht
nötig.
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Pferde- und Ausrüstungs-Check
Die etwas andere Saisonsvorbereitung
Hufschmied, Osteopath, Physiotherapeut, Sattler und Tierarzt – wen brauche ich wirklich
München, Eching, am 16. März 2012Inhalt
Inhalt
Begrüßung
Wir als Reiter
Wie geht es meinem Pferd
Vorbereitung der Pferde für die Wanderritte
Wahl der Umgebung
Das Training
Im Takt reiten
Bergauf – bergab reiten
Galopparbeit im Gelände
Zum Trainingsende
Wichtige Anmerkungen
Die Fütterung
Osteopath, Physiotherapeut, Sattler und Tierarzt
Ausrüstung Reiter
Ausrüstung Pferd
Schlussworte
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Liebe Wanderreitfreunde, seid herzlich gegrüßt!
Gerne habe ich dem Ersuchen eurer begeisterten Wanderreiterin Andrea v. Kienlin zu diesem Vortrag Folge geleistet und freue mich, heute, nun hier bei Euch sein zu dürfen.
Im Jahre 1971 habe ich die Vereinigung der Freizeitreiter Südtirols ins Leben gerufen und da ich damals recht regen Kontakt zu Frau Ursula Bruns hatte und später auch viel im Testzentrum Reken war, habe ich die Gründung der VFD von allen Anfängen an sehr wachsam mitverfolgt und bin dann bald Mitglied hier in Bayern geworden, und bin es heute noch. Ich habe die Höhen und Tiefen miterlebt und freue mich, dass es euch heute in eurem Landesverband recht gut geht und dass ihr so rührig seid. Euer Jahresprogramm kann sich wirklich sehen lassen und euer Jahrbuch finde ich so ansprechend und ich möchte die Gelegenheit nützen, all jenen, die am guten Gelingen beigetragen haben herzlich zu danken.
Doch nun zum Thema des heutigen Abends. Die Vorbereitung auf die neue Wanderreitsaison.
Das Publikum ist, wie ich sehe, hier sehr gemischt.
Ich sehe viele junge Reiterinnen und Reiter und kann mir vorstellen, dass sich die eine oder der andere das Wanderreiten als neues Ziel für dieses Jahr 2012 gesetzt hat und die Materie relatives Neuland ist.
Aber ich sehe und kenne hier auch viele ‚alte Hasen’ und es wird nicht einfach sein, dass auch für diese ‚altgedienten Langstreckenreiter’ mein Vortrag neben all dem Bekannten und bereits Gelebten noch Inhalte vermitteln kann, die eine Bereicherung darstellen.
Beginnen möchte ich kurz mit uns selbst:
Wir als Reiter
Wer im Winter viel auf den Bretteln oder den Schlittschuhen unterwegs war, wird recht fitt sein, aber die eine oder der andere wird im Laufe des Winters doch ein bisschen aus der Form und Kondition gekommen, um nicht zu sagen ‚verrostet’ sein.
Es ist für unsere eigene Sicherheit von größter Wichtigkeit, dass wir uns wieder eine ausreichende Beweglichkeit antrainieren und an einem gezielten Muskelaufbau arbeiten.
Wir können mit dem Fahrrad fahren, können joggen, laufen oder intensiv Wandern, können statt mit dem Aufzug zu fahren, zu Fuß die Treppen steigen, morgens ein paar Gymnastikübungen machen, usw. Möglichkeiten bieten sich viele an, wir müssen uns nur dazu aufraffen und sie nützen. Ein beweglicher, ausbalancierter Reiter kommt schlussendlich auch dem Pferd zugute.
Wie geht es meinem Pferd?
Wie hat es den Winter verbacht? Viele hatten sicherlich das Glück, tolle Schneewege zu haben und das Pferd ist topp in Form. Aber für viele waren vereiste Böden eine große Behinderung, eine Gefahr für Pferd und Reiter. Wer eine Reithalle in seiner Gegend hatte, konnte dort ein bisschen arbeiten, ansonsten wird das Pferd wohl die meiste Zeit viel zu wenig gearbeitet worden sein.
Ein paar Gedanken zum Beschlag. Pferde stehen im Winter oft barhuf oder haben einen Winterbeschlag.
Wir sollten uns überlegen: was braucht mein Pferd für meine reiterlichen Vorhaben?
Kann es weiterhin barhuf laufen? Weil ich durchwegs auf weichen Böden unterwegs sein werde und mich dem Wetter und somit der Hufabnützung anpassen kann. Oder plane ich z.B. langausgedehnte Ritte im Gebirge und muss die Hufe schützen.
Wenn ihr einen Schmied habt, der aus seinem bevorzugten Material nicht eine Religion gemacht hat, sondern dem das Wohlergehen des Pferdes oberstes Gebot ist, dann besprecht es mit ihm, lasst euch beraten. Wenn es aber ein Schmied oder Huftechniker ist, oder wie auch immer all diese neuen Berufe sich nennen, der nicht offen ist für neue Erkenntnisse oder der Altbewährtes nicht gelten lässt, dann müsst ihr halt selbst entscheiden, welcher Hufschutz für euer Pferd in Anbetracht eurer Wanderreitvorhaben, der sinnvollste ist. Sollen es Eisen sein, brauche ich dazu Hartmetallstifte, genügt Aluminium, tut meinem Pferd ein NBS-Beschlag gut, weil es zu einer Entzündung der Hufrolle tendiert. Oder soll es ein reiner Kunststoffbeschlag sein, oder macht ein Kombibeschlag, wie z.B. die in Bayern hergestellten Duplo’s Sinn, weil ich vermehrt auf harten Böden reiten muss, oder weil mein Pferd bereits Anzeichen einer Artrose hat. Oder genügt eine Hufschuhlösung, weil ich doch nicht soviel an großen Ritten vorhabe und dem Pferd gerne das Barhuflaufen gönne.
Alles Überlegungen die gemacht werden sollen, damit wir für unser Pferd in Anbetracht unserer reiterlichen Vorhaben die bestmöglichste Lösung finden. Doch nun zur
Vorbereitung des Pferdes für unsere geplanten Wanderritte
Um ein gutes und kraftvolles Training für ein Geländepferd zu gewährleisten, ist die körperliche Kondition eines jeden Reiters, seine Beweglichkeit und auch sein Balancegefühl von wichtiger Bedeutung. Ist das alles vorhanden, bieten sie eine ausgezeichnete Grundlange, um eine tägliche Ausbildung bestmöglich erfüllen zu können. Dasselbe gilt natürlich auch für unser Reitpferd.
Die Notwendigkeit, gleichzeitig mit seinem Pferd ein Aufbautraining zu planen, ist dann sehr wichtig und sinnvoll, wenn Beide konditionell nicht so ausdauernd und erfahren im Gelände sind.
Wir müssen bei der Trainingswahl und dem Aufbau auch berücksichtigen, ob nun ein Reiter täglich mit seinem Pferd im Gelände reitet, nur am Wochenende, oder vielleicht gar nur gelegentlich im Sattel sitzt und gemütlich ausreiten will.
Kondition und Ausdauer von Pferd und Reiter muss ehrlich und genau unter die eigene Kritik genommen werden. Hierbei sollten wir keinen falschen Stolz zeigen.
Entschließen wir uns aber als reiner Übungsplatzreiter plötzlich für das Training im freien Gelände, weil wir uns Beiden Abwechslung bieten, oder gar dorthin umsteigen wollen, müssen wir langsam und beständig unsere Übungen dafür aufbauen, denn Pferd und Reiter werden durch ein tägliches Arbeiten am Reitplatz anders gymnastisiert und somit auch mit einer anders gelagerten Kondition ausgestattet sein.
Ich habe es im Laufe der Jahre auf unseren langausgedehnten Wanderritten im Alpenraum, in der Toscana, im Fraul, in Tschechien, im Rheinland, oder wo auch immer, immer wieder erlebt, dass Reiter, die glaubten ihr Pferd und sie selbst seinen fitt, weil sie 2-3 Mal in der Woche ihre Reitstunde am Reitplatz absolvieren, ihre Probleme hatten.
Unabhängig von dem unterschiedlichen Muskelaufbau, vergleichen wir es einfach mal mit einer Bergtour, bei der wir unseren Rucksack einen ganzen Tag tragen müssen. Wenn unsere Schultern nicht kontinuierlich steigernd darauf vorbereitet wurden, so glühen sie am Abend und bereits am nächsten Tag ist der Rucksack nahezu unerträglich. Dem Pferd ergeht es genauso, wenn es nicht darauf vorbereitet wird, mehrere Tage Sattel, Gepäck und Reiter zu tragen.
Es ist wichtig, diese Aspekte zum Beginn eines jeden Trainings im freien Gelände zu berücksichtigen, denn die Liebe allein, mit seinem Pferd die freie Natur zu genießen, Landschaften zu erkunden und sich mit anderen Reitern an schönen Ritten zu erfreuen, ist zu wenig.
Vielleicht ist man gar nie auf die Idee gekommen, sein Pferd im Gelände bewusst und gezielt zu gymnastisieren und auszubilden. Auch weil es relativ unüblich ist. Der eine oder andere Reiter wird das sicherlich schon für sich und sein Pferd ganz im Stillen erkannt haben. Aber wir alle könnten mit diesem Wissen unser Pferd im freien Gelände schulen.
Beginnt man einmal damit, kann es enorme Arbeitslust für Pferd und Reiter bringen, denn es bedeutet ein hohes Maß an Präsenz für Beide. Das Pferd selbst wird es uns mit gesteigertem Arbeitseinsatz, Neugier und Esprit, sowie neuer Muskelkraft und Ausgeglichenheit danken. Auch wir Reiter werden darüber hinaus die täglichen Ausritte kreativer und raffinierter zusammenstellen wollen, um uns Beide immer wieder vor neue Aufgaben zu stellen. Dass wir als Reiter auch eine neue Kondition, größere Ausdauer und ein neues Körpergefühl erhalten, versteht sich von selbst.
Nach einer Zeit gemeinsamen Übens, werden wir feststellen, wie Pferd und Reiter zu einem vertrauensvollen, partnerschaftlichen Team zusammengewachsen sind und gelernt haben, selbst schwierige Herausforderungen und Aufgaben zu bewältigen.
Ein Geländepferd bewusst und abwechslungsreich reiten zu wollen setzt allerdings voraus, dass wir als Reiter die Grundreitkenntnisse von Schritt, dann Trab und Galopp auf der richtigen Hand besitzen müssen, Entlastungssitz (Jagdsitz) und leichten Sitz beherrschen, sowie auch eingesessen die beiden schnelleren Gangarten gut reiten können. Volten, Seitengänge und Schenkelweichen, kleinere Sprünge über Baumstämme oder schmale Gräben, die im Gelände jederzeit vorkommen können, sollten wir sicher meistern können.
All dies fließt wie selbstverständlich ins Training mit ein.
Das Pferd gewinnt an Trittsicherheit und Balancegefühl, der Raumgriff wird verstärkt, die Hinterhand bewusst trainiert und gekräftigt, Stärkung des Lungenvolumens und des Rückens.
Die Wahl der Umgebung.
Es ist eine Irrmeinung, dass es genügt das Pferd für die Arbeit im Gelände auf dem Reitplatz oder in der Halle vorzubereiten.
Reitplatz und Halle können das Gelände nicht ersetzen.
Vor Beginn unseres Trainings, sollten wir uns eine taugliche Strecke auswählen. Eine Route, die breite wie auch schmale Forststrassen, Wald- und Wiesenwege und Pfade mit unterschiedlichen Steigungen und Bodenbeschaffenheit bis hin zu Steilhängen, anbietet. Natürlich hängt die Auswahl unserer Übungsroute weitgehend von der Umgebung ab, in der wir wohnen. Sollten wir in der Ebene leben, wird es nahezu unmöglich sein, das Pferd ausreichend für einen Wanderritt durch das Alpenland vorzubereiten.
Und es soll sich bitte niemand dazu hin reißen lassen zu glauben, das Pferd würde das quasi schon ‚unterwegs’ lernen....Pferde, die nie einen Berg gesehen haben, dürfen einfach nicht unvorbereitet an einen Hochgebirgsritt, z.B. am Ritt München – Meran teilnehmen. Katastrophen wären vorprogrammiert. Aber leider steht das ehrgeizige Streben nach einer Plakette und die Überheblichkeit oft weit vor dem Wohlergehen des Pferdes....und die Ergebnisse kennen wir....
Gedanken zum Training
Vorwegnehmen möchte ich, dass einige der hier aufgezählten Übungen für Westernsattel nur bedingt anwendbar sind. Der Westernsattel wurde seinerzeit nicht für unser gebirgiges Gelände konzipiert, sondern für die Rinderarbeit in der großen Weite der Prärien.
So bequem er auf langen Ritten zum sitzen auch sein mag, so gut er das Gewicht auf dem Pferd verteilt, so praktisch er für die Anbringung des Gepäcks ist, für steiles bergauf- und bergabreiten, sowie anspruchsvollere Sprünge ist er nicht gebaut worden. Auch lässt er keinen großen Spielraum für die unterschiedlichen Sitzvarianten zu. Es ist wichtig die Grenzen dieses Sattels in anspruchsvollem Gelände zu erkennen.
Die Dauer sollte am Anfang zwei Stunden nicht überschreiten. Sobald wir dagegen Beide gut in Form sind, können wir selbstverständlich auch intensive drei Stunden üben. Irgendwann dann in mehreren, auf einem Tagesritt verteilten, Einheiten.
Wir nehmen uns vor, an allen Wasserstellen, die wir passieren, dem Pferd die Zeit zu lassen, sich mit dem Wasser anzufreunden. Unabhängig ob es nun trinken, oder einfach nur plantschen will. So lernt das Pferd gleich schon, an ihm fremden Plätzen zu trinken. Auf langen Wanderritten mit weit gestreuten Wasserstellen ist dies von größter Wichtigkeit. Klar, dass wir je nach bereits erfolgter Leistung, das Tränken umsichtig dosieren.
Mit dabei haben wir unter anderem eine lange Gerte und unser Reitermesser mit Hufkratzer.
Nachdem wir nun sorgfältig aufgesattelt haben, beginnen wir unsere Arbeit, indem wir ein paar hundert Meter mit unserem Pferd in einem zügigen Schritt zu Fuß wandern, ehe wir aufsitzen. Der Sinn liegt unter anderem auch darin, dass wir unserem Pferd einen anständigen, gleichmäßigen Schritt beibringen können und es lehren mit uns an der Schulter oder hinter uns zu gehen, ohne zu trödeln. Sollte unser Pferd sich dahinschleppen, können wir es sehr gut mittels der langen Gerte antreiben und den Stimmbefehl Sche-ritt geben. Das Pferd wird sich das bald merken und sich an unser vorgegebenes Schritttempo anpassen. Ehe wir dann aufsitzen, gurten wir optimal nach und ziehen die Vordergliedmaßen des Pferdes aus, damit es keine Hautfalten unter dem Gurt gibt.
Wir reiten nun im Schritt, den wir zügig beibehalten. Ist das für unser Pferd etwas Neues, müssen wir, da wir im Gelände auf einen ständig treibenden oder klopfenden Schenkel verzichten wollen, gleich konsequent mit unserer Gerte das Pferd antreiben, sobald es seinen Schritt verlangsamt. Dazu ist es auch notwendig, dass wir rhythmisch denken anfangen. So als würden wir mit unserem Partner zum Tanze gehen. Wie das jeder Einzelne für sich macht, sei ihm selbst überlassen. Sehr gut ist ein mitsingen oder auch ein taktvolles mitzählen. Sollte uns das aber peinlich sein, können wir das natürlich auch ganz im Stillen machen. Wir wissen, dass jede Gangart des Pferdes einen Takt hat, und aus diesem Grund, wird das Reiten im Rhythmus nun sehr wichtig für uns werden. Also musizieren wir uns nunmehr marschartig in einen schwungvollen Schritt. Um die Hinterhand möglichst zu aktivieren, achten wir auf einen guten Schenkelschluss und beginnen nun ganz leicht mit der langen Gerte die untertretende Hinterhand anzutippen. Dabei wechseln wir von Zeit zu Zeit die Gerte in die andere Hand. Dazwischen gönnen wir uns natürlich auch eine Pause und spielen dafür mit den beiden Zügeln in unseren Fingern. Heranholen, auslassen, heranholen. Sehr gerne nehmen Pferde das Zügelkneten an, so als würde man etwas an sich herankneten wollen. Diese beiden Hilfen können wir abwechselnd und miteinander verbunden, immer wieder einsetzen bis sich unser Pferd an die neue Art zu reiten gewöhnt hat und auch von sich aus achtsamer wird auf unsere Signale.
Nach einer Weile dynamischen Schrittgehens können wir versuchen in kurzen Abständen (vielleicht so alle 5 Meter) und je nach Wegbeschaffenheit kleinere und größere Volten zu reiten. Zuerst eine Anzahl nach links hintereinander und dann eine Anzahl nach rechts hintereinander, und dann abwechselnd nach links und rechts. Nach einem schon etwas fortgeschrittenen Training, können wir an dieser Stelle dann unsere Volten in denselben Abständen von 5-6 Metern, in kleine Achter steigern, damit es uns und dem Pferd nicht langweilig wird. Diese Übungen sind eine hervorragende Weise unser Pferd geschmeidig und biegsam zu machen. Und wir werden der steiferen Seite des Pferdes mehr Zeit widmen. Nebenbei gilt es auch für uns als Reiter, auf eine weiche und unabhängige Zügelhand, sowie auf minimale, gefühlsvolle Hilfengebungen zu achten. Wir lernen also Beide reichlich dabei.
Im Takt reiten - Lösungsphasen Schritt/Trab - konzentrierte Trabarbeit im Gelände - der Sitz
Jetzt sind wir warm geworden und unser Training kann sich steigern. Wir kontrollieren noch einmal kurz, ob der Sattelgurt richtig sitzt und setzten unsere Arbeit mit einem Antraben im Leichttraben fort. Wieder gilt es den Rhythmus beizubehalten, als hieße es ein Musikstück einzustudieren. Den Takt zu halten ist aus dem Grund so wichtig, weil das gleichmäßige Reiten in einer einmal gewählten Gangart die Ausdauer und Konzentration von Pferd und Reiter gezielt schult. Unregelmäßigkeiten in den einzelnen Gangarten lassen früher ermüden. Körperlich wie geistig. Darum ist ein Mitsingen, Mitsummen oder Mitzählen sehr gewinnbringend und nützlich.
Die Trabstrecke sollte so gewählt sein, dass wir nun mühelos an die 15 Minuten leichttrabend arbeiten können. Kleinere Steigungen aufwärts (die Rücken von Pferd und Reiter stärken) wie abwärts, sind sogar von Vorteil.
Traben wir nun leicht, ist es besonders wichtig stets die Hand zu wechseln, damit unser Pferd und auch wir als Reiter nicht einseitig werden. Das ist ein Punkt den wir Geländereiter nur allzu gerne vergessen. Die Möglichkeiten dafür sind vielschichtig und hängen weitgehend von unserer Kreativität und Bereitschaft ab, mit unserem Pferd arbeiten zu wollen.
Man kann sich z.B. angewöhnen bei jeder Biegung oder Kurve auf die richtige Hand umzusitzen.
Und es soll zur Selbstverständlichkeit werden, jeweils nach ein paar hundert Meter umzusitzen. Dabei spüren wir auch hier sofort, welches die ‚Schokoladenseite’ des Pferdes ist und auf welcher Hand es nicht so gut läuft. Dieser sollten wir deshalb mehr Beachtung schenken.
Wie im Schritt, sollten wir auch im Trab mit der langen Gerte der Hinterhand Einsätze geben. Mit dieser sehr einfachen, aber wirkungsvollen Hilfe, fördern wir an unserem Pferd ein kraftvolles Untertreten der Hinterhand.
Beim abwärts Traben ist es sehr wichtig, dem Pferd nicht in die Vorhand zu fallen. Wir müssen gezielt die Hinterhand belasten und sitzen daher auch beim Leichttraben eine kleine Spur weiter hinten im Sattel ein als gewöhnlich. Aber Achtung, nicht den Oberkörper nach hinten fallen lassen!!! Ruhiger Schenkelschluss ist hier besonders ratsam. Planmäßiges, langes Abwärtstraben stärkt nicht nur die Hinterhand, sonder fördert auch den Raumgriff unseres Pferdes. Bei solch einem Training ist es ratsam, die Steigbügel noch kürzer zu stellen, damit wir stabil und gut federnd die hierbei etwas heftigeren Trabbewegungen, leichttrabend abfangen können, ohne unser Pferd zu stören, in den Rücken oder in die Vorhand, oder womöglich gar in den zu Zügel fallen. Für das Bergabtraben, ist eine wirklich gute und stabile Rückenmuskulatur, sowie Beinmuskulatur und ein gut ausbalancierter Sitz vom Reiter unerlässlich. Man sollte diese Übung also niemals zu Beginn übertreiben, wenn man feststellt, es fehlt einem als Reiter hierfür wirklich die nötige Kraft und Ausdauer. Man muss sich und dem Pferd die Zeit geben können, in diese Lektion hineinzuwachsen.
Wir steigern die Trabübungen: wir reiten eine größere Anzahl von kleinen Volten, wechseln dabei immer wieder Hand und Richtung, und versuchen uns schließlich im Achterreiten. Sehr lustig ist eine längere Baumgruppe in Alleeform oder auch in Zirkelform zu finden, die es uns erlaubet, einen Slalom zu üben, nach Bedarf auch mehrere Male hintereinander, da wir immer die Richtung wechseln können. Voraussetzung ist klarerweise, dass es erlaubt ist, an dieser Stelle den Waldboden zu bereiten.
Wir verlängern die Strecke und spielen mit dem Reittempo innerhalb der Arbeit. Das bedeutet dann auch für das Pferd, dass es immer achtsam sein muss und ein Gewöhnungseffekt erst gar nicht aufkommt. Da, wo wir am Vortag rasches Tempo verlangt haben, üben wir z.B. einen regelmäßigen und schön aus der Hinterhand schwingenden Trab. Und wo wir am Vortag das Tempo zu einem gut versammelten und ausgesessenen Trab verringert haben, werden wir einen schnellen Arbeitstrab verlangen.
Nun haben wir im schnellen Schritt, im Arbeitstrab auf- und abwärts geübt, sind Volten und Achter geritten und haben dabei immer die Hinterhand gezielt eingesetzt. Eine kleine Belohnung muss sein. Wir halten an, loben unser Pferd ausgiebig, je nach Charakter des Pferdes eventuell ein kleines Leckerli und dann reiten wir so an die 10 Minuten, im Schritt mit hingegebenen Zügel, achten darauf, dass das Pferd entspannt den Hals nach unten bringt, bis wir die nächste Trainingseinheit wieder konzentriert und munter aufnehmen.
Bergaufreiten - Bergabreiten
Wir haben in unserer Reitroute einen steilen Abschnitt eingeplant, an dem wir das Bergaufreiten im leichten Sitz üben können. Wenn unsere Bauch-, Rücken- und Beinmuskulatur noch nicht so kräftig ist, ist es sinnvoll sich an der Mähne des Pferdes festzuhalten, um nicht in den Sattel zu sinken. Selbst in dieser Haltung ist es uns als Reiter möglich ein besseres Untertreten der Hinterhand zu dirigieren, indem wir wieder mit der langen Gerte unsere Hilfen erteilen. Dabei vergessen wir nicht, sie in kurzen Abständen in die andere Hand zu wechseln. Ein planmäßiges steiles Bergaufreiten, ist rücken- und hinterhandstärkend, begünstigt die Trittsicherheit und erweitert das Lungenvolumen. Wann immer wir einen steilen Weg reiten können, sollten wir die Gelegenheit nützen. Auch bei dieser Übung ist es wichtig, dass wir im Takt reiten. Das Pferd sollte langsam, aber zügig seine Arbeit leisten und wir sollten es so wenig wie möglich stören und mit Geduld am leichten Sitz festhalten. Selbst wenn wir zu Beginn in unseren Beinen ein Muskelziehen verspüren. Bei langen Galoppstrecken wird uns diese Ausdauer mit viel Stehkraft belohnen.
Ebenso wichtig ist es auch, bergab reiten zu können, ohne dass wir uns ängstigen. Zu aller erst ist es einmal durch und durch hilfreich, sich vorzustellen, dass das Pferd, reiten wir es gerade gerichtet senkrecht den Steilhang hinunter, kaum fallen kann, sondern im schlimmsten Fall nur auf seinem *Hintern* landet. Mit diesem Wissen verliert man als Reiter sehr bald die Angst vor steilen Böschungen. Nebenbei kann man auch sein Vertrauen ans eigene Pferd bei dieser Übung stärken. Reiten wir nun einen steilen Abgang, ist es zur Sicherheit des Pferdes und der eigenen wichtig, immer senkrecht zu reiten und nicht zu queren, einen guten leichten Sitz einzunehmen, dem Pferd nicht in die Vorhand zu fallen und auf eine ganz weiche Zügelführung zu achten. Sollte das Pferd rutschen wird es nicht von einer harten Zügelhand im Maul gestört. Übt man solche Abstiege beständig, lernt das Pferd uns zu vertrauen und umgekehrt. Unser leichter Sitz wird so aussehen, dass wir nun etwas die Steigbügelriemen nach vor geben, um unseren Körper besser ausbalancieren zu können. Dabei bringen wir unser gesamtes Gewicht in die Steigbügel, achten auf ein festes Fundament, schieben unser Gesäß etwas weiter nach hinten und berühren kaum den Sattel. Um den Oberkörper in einer zügelunabhängigen Balance halten zu können, wird er leicht nach vorne geneigt sein; wir achten darauf, ihn weder nach hinten noch nach vorne kippen zu lassen.
Erst auf extrem steilen Abhängen, legen wir unseren Oberkörper zurück, um einem Gleichgewichtsverlust des Pferdes möglichst entgegenzuwirken.
Natürlich können wir auch längere, steile und holprige Bergpfade abwärts reiten, es ist aber pferdeschonender und ratsamer auf solchen Wegen zu Fuß zu gehen, denn wir belasten nur unnötig die Vorderhandgelenke und auch die Knie unseres Pferdes. Sind die Pfade schmal gehen wir vor dem Pferd. Dabei vergessen wir nicht die Steigbügelriemen aufzuschnallen, um das Pferd nicht zu stören oder damit wir nicht an einem Baumast oder sonst wo hängen bleiben. Unser Wandern sollte zügig von gleichmäßigem Schritt sein. Den Zügel halten wir am äußersten Ende, um dem Pferd genügend ausgleichende Kopffreiheit zu ermöglichen, um sich notfalls auszubalancieren. Auf keinen Fall schlüpfen wir mit dem Handgelenk oder gar Ellbogen hinein. Das könnte, sollte das Pferd doch einmal erschrecken oder gar abrutschen, schlimme Folgen haben. Das Pferd hat uns im sicheren Abstand zu folgen. Sollte es uns bedrängen, dann müssen wir es mit der Gerte mahnen oder sogar mit unserm Fuß nach hinten ausschlagen, wie es das Leittier auch tun würde, um sich Respekt zu verschaffen. Ein Pferd das im alpinen Gelände keine Abstände einhält, könnte mitunter lebensgefährlich werden. Es ist darum auf eine korrekte Erziehung zu achten, und das Vorausgehen ist bei unseren Bodenübungen unbedingt mit einzubeziehen. Wir sollten hier nichts durchgehen lassen. Unbeirrt gehen wir talabwärts. Enge und abschüssige Kehren gehen wir selbstbewusst und zügig in kleinen Schritten. Nebenbei ist dies eine gute Biegungsübung für unser Pferd.
Galopparbeit im Gelände
Haben wir nun das Aufwärts- und Abwärtsreiten üben können, werden wir sicherlich im weiteren Verlauf unserer Route wieder eine breitere Forststrasse, einen Wiesenweg oder gar eine Wiese antreffen. Nach ein paar Takten im zügigen Schritt, wechseln wir in einen schnellen Arbeitstrab, verringern kurz das Tempo, um dann auf der Hand anzugaloppieren, die unser Pferd nicht so gerne annimmt. Bei den meisten Pferden wird es die rechte Hand sein. Manche Pferde tun sich beim richtigen Angaloppieren leichter, wenn wir vorher auf derselben Hand leicht traben. Wir reiten im Jagdsitz, den wir stets beibehalten. Reiten wir ein mittleres Tempo im Galopp, denken wir am besten an einen Walzer oder wir summen sogar eine Walzermelodie. Den Lautbefehl *Ga-lopp* sollte das Pferd bereits kennen. Stimmbefehle haben beim Reiten im Gelände ihre Berechtigung, Pferde nehmen sie gerne an und sie können in Extremsituationen äußerst hilfreich sein.
Sind wir eher ungeübt länger im Jagdsitz zu galoppieren, müssen wir unbedingt darauf achten, nicht in den Sattel zu klappen, oder auf die Vorhand zu fallen. Auch nur ein leichtes Abstützen am Widerrist, bringt schon viel zu viele Kilos auf die Vorhand. Spätestens hier werden wir merken, wie sinnvoll die kürzeren Steigbügel sind, um eine gute, federnde Balance halten zu können. Bei gutem Training ist es durchaus möglich, auch viele Kilometer in einem langsamen bis mittelschnellen, gut untergetretenen Galopp durchzureiten, ohne dass Pferd und Reiter ermüden.
Um an unserem Jagdsitz zu arbeiten und die eigene Kondition zu fördern, ist es sinnvoll zuerst einmal, längere Strecken im leichten Sitz zu reiten, nach vielleicht 1000m nehmen wir wieder einen Arbeitstrab ein, wechseln auf die andere Hand, um dann wieder bewusst und ruhig anzugaloppieren. Wichtig ist bei dieser Übung trotz Gangart- und Tempowechsel Ruhe zu bewahren. Das Pferd soll eine Kontinuität in den unterschiedlichen Geschwindigkeiten erlernen. Nur zu gerne ist man verführt, im freien Gelände das Pferd bei schönen Galoppstrecken zu verheizen. Mit dieser Art zu reiten kann man aber keine Dauerkondition aufbauen, keine Verstärkung der Hinterhand bewirken und kein besseres Lungevolumen erzielen. Haben wir nun ein feines Gefühl für den Takt im Galopp bekommen und eine gute Standfestigkeit im leichten Sitz, können wir beginnen das Pferd vermehrt an den Zügel zu nehmen und auf die Weise damit spielen, wie wir es im Schritt schon geübt haben, um das Pferd in eine leichte Versammlung zu bringen. Nimmt unser Pferd das Gebiss gleich gut auf, geben wir ihm dazwischen immer wieder den Zügel, achten auf ein gutes Untertreten der Hinterhand, unterstützen dies notfalls wiederum mit der Gerte. So helfen wir dem Pferd zu seiner natürlichen Versammlung zu finden, die für uns Reiter im Gelände so wichtig ist.
Parallel zu dieser Übung können wir mit dem Tempo während des Galopps spielen bis hin zu einem gut versammelten Galopp, der es uns erlaubt bequem einzusitzen.
Hinterher legen wir an Tempo zu und nehmen wieder den Jagdsitz oder auch den leichten Sitz ein. Wir konzentrieren uns dabei jetzt vermehrt auf das Spiel mit dem Zügel. Dieses Arbeiten wird jedes Pferd, je nach Temperament anders annehmen.
Haben wir keine langen Galoppstrecken zur Verfügung, um diese ausgedehnte Übung zu machen, können wir ohne weiteres eine Route mehrere Male abgaloppieren. Das Tempo zu wechseln ist gut für den Gehorsam.
Wir beenden diese Schulung mit einer Entspannung im Schritt, achten dabei sofort auf die eigene Gelassenheit und die des Pferdes. Eine Belohnung an unser Pferd steht an.
ZumTrainingsende
Ist es an der Zeit, langsam heim zu reiten, gönnen wir uns nach den flotten Übungen eine Verschnaufpause. Besonders unser Pferd wird durchatmen wollen. Wir gehen im Schritt. Nach so 10 bis 15 Minuten entspanntem Reiten erblicken wir vielleicht ein paar geeignete Hindernisse zum Springen. Gerade in den Wäldern liegen immer wieder gefällte Baumgruppen, die uns dazu anregen könnten. Wann immer wir eine Möglichkeit zum Springen entdecken, nützen wir diese spritzige Variation im Geländereiten. Auch die Chance durch ein Gewässer reiten zu können, sollten wir nicht auslassen. Es wird dem Pferd die Furcht vorm Wasser nehmen und obendrein ist es pflegend für Hufe, Gelenke und Sehen.
Eventuell wiederholen wir ein paar Übungen, die wir zu Beginn unseres Trainings gemacht haben. Wir können aber auch unsere Voltenübungen vertiefen, indem wir uns dicke Bäume aussuchen deren Stamm wir ganz eng umreiten. Dies ist eine gute Übung, um zu spüren wie weich unser Pferd im Maul ist. Solche engen Biegungen sind relativ schwierig, wollen wir den Baumstamm so eng wie möglich umreiten. Dabei wechseln wir selbstverständlich auch die Richtung. Wie wir unseren Heimritt gestalten wollen, sei uns selbst überlassen. Ein Üben von Seitengängen, ein paar Schritte Rückwärtsrichten, eventuell zwischen zwei Bäume, was immer uns einfällt und was wir und unserem Pferd beibringen wollen und noch zumuten können, ist erlaubt. Grundlegend ist nur, dass wir jetzt unser Pferd trocken und ruhig in den Stall bringen sollten.
Wichtige Anmerkung
Zwischen all den verschiedenen Übungen ist es von großer Wichtigkeit, dem Pferd stets eine Lockerungsphase zu schenken und den Zügel aus der Hand kauen zu lassen! Der Kopf soll nach unten kommen.
Dies entspannt das Pferd. Der Rücken und das Nackenband können sich lockern und macht erst durch diese Aktion den Rücken zum Schwingen frei. Man überfordert darüber hinaus nie sein Pferd in den rasanten Übungen im Gelände.
Gerade bei jungen Pferden, die erst lernen müssen den Reiter zu tragen, und Pferden die zum Unterhals neigen oder schnell nervös werden, ist es von großer Bedeutung, den Zügel aus der Hand kauen lassen.
Zwischendurch eine Stehpause bis zu 10 Minuten einzulegen, ist ebenso sinnvoll und früchtebringend. Erstens kann das Pferd über das Gelernte *nachdenken*, zweitens ist nichts lästiger als ein Pferd, sei dies auf dem Reitplatz oder im Gelände, welches nicht ruhig ohne zu zappeln stehen kann, und zu guter Letzt, sind diese eingeschobenen Stehübungen für das Pferd eine ausgezeichnete Lektion ruhiger und aufmerksamer gegenüber dem Reiter zu werden. Zugleich erhält es dazwischen seine wohlverdienten Pausen.
Die Pausen können wir auch nützen, um das Pferd an das Ausbreiten der Landkarte oder das An- und Ausziehen von Kleidungsstücken zu gewöhnen. Oder um das Pferd z.B. an das Hochseil zu gewöhnen, oder um es an einem Baum angeleint stehen zu lassen. Pferde die das nicht kennen, sollte man zuerst an biegsamen Ästen hoch anleinen.
Und wir können auch an uns selbst arbeiten indem wir beim Auf- und Absitzen immer wieder die Seite wechseln. Im Gebirge eine unerlässliche Voraussetzung, denn nicht immer haben wir die gewohnte Möglichkeit links auf- und abzusitzen. Und da wir ja Reiter und nicht Ritter sind, haben wir auch keinen Säbel umgehängt und können somit ohne unser Familienglück zu gefährden, ohne weiteres von rechts auf- und absitzen.
Unserer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und mit dem Üben wächst die Freude und der Spaß an dieser Arbeit.
Jede/r GeländereiterIn soll es sich zur Gewohnheit machen, das Pferd unterwegs, vor und nach dem Ritt, auf seine Verfassung zu kontrollieren.
Die PA Werte, also Puls und Atmung, sind gerade bei anspruchsvollem Training oder Ritten über lange Distanzen stets im Auge zu behalten.
Genauso sollte der Turgortest (Hautfaltentest) an Hals oder Schulter bei großer Beanspruchung zur Selbstverständlichkeit werden.
Zusätzlich lernen wir so unser Pferd besser kennen.
Die Fütterung
Der Arbeit angepasst muss natürlich auch die Fütterung werden. Die von den Mengen her von Pferd zu Pferd recht unterschiedlich ist. Hierfür gibt es keine festen Faustregeln. Am besten man beobachtet sein Pferd. Das eigene Auge wird geschult und stellt die Veränderungen fest.
Bei gesteigerter Leistung und angepasster erhöhter Kraftfuttermenge ist es sinnvoll, diese auf mehrere kleinere Rationen im Laufe des Tages zu verteilen.
Welche Form des Futters man wählt, hängt wiederum von Charakter und Rasse des Pferdes ab. Bei sehr schwerer Ausdauerarbeit ist Mais sicherlich empfehlenswert, (auch wenn Teile davon vom Pferd nicht verwertet werden können) da er länger vorhält als andere Getreidesorten. Der Hafer wird zusätzlich zur Energie auch für Lebhaftigkeit sorgen. Viele Pferde sprechen auf Gerste gut an. Im Handel sind heute jede Menge Spezialfuttermischungen mit wenig oder mehr Eiweißanteil erhältlich. Der Grundsatz, dass bei einem Pferd jeder Futterwechsel langsam vorgenommen werden muss, gilt natürlich auch für das Kraftfutter. Das Salz darf genauso wenig vergessen werden, wie eine ergänzende Versorgung mit weiteren Mineralstoffen und Vitaminen, die wir im Fachhandel besorgen. Damit erhalten wir die Gesundheit und Vitalität unseres Pferdes und auch die Leistungsfähigkeit. Spitzensportler brauchen Spitzenernährung.
Aber vergessen wir nicht, auch hier gilt: allzu viel ist ungesund. Wir sollten also nicht wahllos damit umgehen. Ein Bluttest, kann eventuelle Mängel aufzeigen.
Ehe ich zum Thema Ausrüstung und Gepäck übergehe, möchte ich noch kurz zu einem Bereich Stellung nehmen, den mir Andrea ‚aufgebrummt’ hat:
Osteopath, Physiotherapeut, Sattler und Tierarzt
Ich hab es an meinem eigenem Leibe oft genug erfahren, was ein guter Osteopath und ein erfahrener Physiotherapeut bewirken können.
In der Pferdewelt habe ich allerdings den Eindruck gewonnen, dass aufgrund der enorm angestiegenen Nachfrage an diesen Diensten, die Qualität des Angebots sehr gelitten hat.
Doch zuerst Mal zur angestiegenen Nachfrage.
Ich kann dabei nur von der mir bekannten Situation in unserem Lande sprechen.
Es ist auffallend, dass gerade die Reiterinnen und manchmal auch Reiter, die kaum im Sattel sitzen und höchst selten ins Gelände gehen, den meisten Bedarf an osteopathischer und physiotherapeutischer Hilfe für ihr Pferd haben.
Und ich frage mich schon die ganze Zeit, ob sie dies brauchen, um für ihr Nichtreiten sich selbst eine Entschuldigung zu liefern und um im Vereinslokal in Ermangelung der Erfahrungsberichte über gelungene Wanderritte genügend anderweitigen Gesprächsstoff zu haben, oder ob es die Pferde brauchen, weil sie nur arbeitslos rumstehen.
Tatsache ist, dass bei uns in diesem Berufssegment in den letzten Jahren die Scharlatane genauso aus dem Boden geschossen sind, wie die Pilze in einem feuchten Jahr.
Und wenn ich mir in den Pferdezeitschriften, die angebotenen Ausbildungen zum Pferdeosteopath oder Pferdephysiotherapeut ansehe und lese, dass diese Ausbildung in Fernkursen und in unglaublich kurzer Zeit zum Abschluss kommt, dann kommt mir... entschuldigt den Ausdruck...das Grausen.
Und es ist ein Jammer für die wenigen guten in diesem Beruf, denn ein guter Osteopath oder Physiotherapeut, wird bei einem Pferd sicherlich Positives bewirken können.
Ich selbst habe in all den Jahren bei meinen Pferden bis heute Gott sei dank noch nie die Notwendigkeit gehabt. Zwischendurch mal ein blockiertes Sakralgelenk, das sich aber beim Wälzen wieder selbst eingerichtet hat.
Sehr wohl aber brauchte ich öfters einen Tierarzt, Pflicht- und freiwillige Impfungen, Bluttests, Zahnkontrolle, Ausstellung von Dokumenten oder auch irgendwelche gesundheitlichen Probleme. Dabei achtete ich immer, dass es nicht ein ‚nur Schulmediziner’ ist, sondern, dass er auch im Bereich der Alternativmedizin gut beschlagen ist und es versteht, beide Bereiche ergänzend zu nützen.
Noch ein paar Worte zum Sattler. Wer merkt, dass sein Sattel nicht einwandfrei passt, dass nach dem Reiten das Fell nicht glatt anliegt sondern verschoben ist, oder dass trockene Stellen auf eine Reibung hindeuten, usw. sollte auf jeden Fall einen guten Sattler zu Rate ziehen. Sie sind rar geworden, aber es gibt sie noch. Grad hier in Bayern sind noch ein paar gute Sattler auch mobil unterwegs. Viele Sättel können problemlos angepasst werden und man spart sich das Geld für einen Neukauf.
So genug der Theorien, nun geht es wieder ans Eingemachte:
Die Ausrüstung des Reiters
Zuerst wiederum kurz zu uns Reiter.
Es ist allen sicherlich bekannt, dass wir uns bei einem Wanderritt auf keine neuen Experimente und nicht getestete Kleidungsstücke einlassen sollen. Und wenn es nur ein paar Socken sind. Oder eine Unterhose, die nicht so sitzt oder nicht so geschnitten ist, wie sie soll, kann einem den Wanderritt bereits in den ersten Stunden verleiden.
Man braucht nicht viel unterwegs und es immer wieder eine schöne Erfahrung, wenn man über Tage ohne Begleitfahrzeug und ohne Packpferd unterwegs ist, fest zu stellen, wie wenig es ist. Und im Laufe der Jahre und aufgrund der gemachten Erfahrungen wird es immer weniger.
In der ganzen Funktionswäsche, die heute für den Alpinsport und Radsport angeboten wird, finden wir auch für uns Reiter sinnvolle Lösungen.
Die Dinger sind leicht, sind extrem atmungsaktiv, trocknen im Handumdrehen, nehmen kaum Platz ein. Und das Regenzeug ist absolut wasserdicht und schützt zusätzlich auch gegen Wind und Kälte. Leider hat dies alles seinen Preis. Aber für den, der viel mit dem Pferd unterwegs ist, lohnt es sich.
Es verlangt allerdings auch die Bereitschaft sich von liebgewonnen Stücken zu trennen....zum Beispiel dem oberlässigen mit Westernromantik behafteten Wachsmantel. Ich verwende ihn nur mehr auf Tagesritten. Einmal, weil ich auf Mehrtagesritten dem Pferd nicht unnötiges Gewicht zumuten will und zweitens, weil er in der Kälte steif wird und sobald er einmal durchnässt ist, auch am nächsten Tag sicher noch nass ist. Zudem schützt er gegen Regen und Schnee nie so perfekt wie z.B. eine Hose und Jacke aus dem breiten Sortiment für den Alpinsport. Und auch den über viele Jahre gern verwendeten Bundeswehrponcho verwende ich nicht mehr, allzu oft hat er mich bei stürmischem Regen mit seinem Flattern geärgert. Aber es gibt inzwischen recht passable Ponchos, eigens für Reiter.
Auch der Lederbesatz an der Reithose, trocknet sehr langsam und kann somit auf Mehrtagesritten zum Problem werden.
Klar, dass wir daran denken, dass ich auf Wanderritten ein Schuhwerk brauche, mit dem ich nicht nur gut Reiten, sondern auch gut und sicher laufen kann.
Ich achte auch immer darauf, dass das eine oder andere Kleidungsstück verschiedene Funktionen erfüllen kann. So ist zum Beispiel meine Abschwitzdecke zugleich als Poncho ein zusätzlicher Schutz bei extremen Kälteeinbruch und ich erspare mir dafür, was weiß ich, z.B. eine feste Jacke.
Auch das sogenannte ‚Zwiebelsystem’, d.h. dass ich mehrere dünne Kleidungsstücken einem dicken vorziehe, hat sich immer bewährt und macht die Anpassung an die Temperatur flexibler.
Doch nun zur Ausrüstung des Pferdes
Wer ins Gebirge reiten möchte, tut gut, sein Pferd rechtzeitig an Vorder- und Hinterzeug zu gewöhnen. Man liest immer wieder, dass ein Schweifriemen nicht verwendet werden soll, sondern vielmehr ein Hinterzeug. Dem möchte ich ganz klar widersprechen, dies gilt für mich sehr wohl für ein Packpferd, aber nicht für mein Reitpferd. Denn lange Abstiege gehe ich prinzipiell zu Fuß und nur um den leeren Sattel mit dem bisschen Gepäck zu halten, tut es ein Schweifriemen tadellos.
Beim Vorderzeug scheiden sich auch die Geister: die V-förmigen Lösungen gewähren einen besseren Sattelhalt, sind aber im Gegensatz zu den Brustriemenlösungen lästiger bei kurzen Weidepausen.
Zu den Sätteln: für Ritte in der Ebene oder im Hügelland bietet der Westernsattel –bis auf sein hohes Gewicht-, wie schon erwähnt, sehr viele Vorteile. Auch die dem Westernsattel nachempfundenen, eigens konzipierten Wanderreitsättel leisten hier gute Dienste.
Im Gebirge allerdings schränken diese Sättel die reiterlichen Möglichkeiten etwas ein.
Eine gute Lösung sind z.B. Trachtensättel, die es mittlerweile wieder bei verschiedenen Herstellern gibt. Wobei hier –genau wie beim Westernsattel- darauf zu achten ist, dass der Sattel auch von der Länge her zum Pferd passt.
Ein gewöhnlicher Vielseitigkeitssattel tut es sicherlich auch, sofern die Kissen breit genug sind und auch die Kammer der ganzen Wirbelsäule genügend Freiraum lässt.
Die bei diesen Sätteln fehlenden Möglichkeiten das Gepäck sinnvoll zu befestigen, können durch einfache Anpassungen gut gelöst werden. Aber dazu komme ich gleich noch.
Als Sattelunterlage oder Pad verwenden wir selbstverständlich auch nur das, was wir schon oft verwendet und sich bewährt hat. Sattelunterlagen für Vielseitigkeits- und Trachtensättel sollten aus festem, atmungsaktivem, rutschfestem Material und klein abgesteppt sein, damit auch einer eventuellen Faltenbildung Vorschub geleistet wird. Meist sind diese Unterlagen zu kurz, aber die meisten Hersteller liefern gegen einen kleinen Aufpreis jede gewünschte Größe. Damit auch das Gepäck und die paar griffbereit aufgebundenen Kleidungsstücke nicht direkt mit dem Fell in Kontakt kommen, scheuern können oder verschwitzt werden.
Für die Westernsättel gibt es zur Gepäckaufbewahrung viele schöne Lösungen am Markt und ich glaube nicht, dass ich dazu näher eingehen muss. Auch für die Wanderreitsättel gibt es gute Komplettlösungen.
Problematischer ist es für die Vielseitigkeitssättel und insgesamt für das Reiten im Gebirge.
So schön z.B. die Lösungen einige Hersteller auch sind, so unpraktisch sind sie im Gebirge.
Sie behindern mich beim Aufsitzen, sie türmen sich hoch hinter dem Sattel, und sie sind für die schmalen Gebirgspfade einfach zu breit und zu starr befestigt. An schmalen Passagen scheuern sie an den Felswänden, sie verheddern sich an Bäumen...und reissen. Zudem sind sie sehr teuer und schlecht reparierbar.
Im Laufe der Jahre habe wir für die Arbeit im Gebirge auch für die Vielseitigkeitssättel recht zweckmäßige Lösungen gefunden. Lösungen, die allerdings nicht am Markt erhältlich sind.
Um dies besser darstellen zu können, habe ich meinen Sattel mitgebracht und ihn so bepackt, wie ich ihn für einen Wanderritt ohne Begleitfahrzeug immer bepacke. Wem Details interessieren, der kann sich nachher gerne die Lösungen aus der Nähe betrachtet.
Beginnen möchte ich bei den Vorderpacktaschen. Ich habe bis dato keinen Hersteller gefunden, der die Befestigungsstrupfen richtig angebracht hat. Alle nähen diese Bänder oder Riemen an der Tasche pferdseitig auf, anstatt außen. Dadurch kommen sie leider immer kantig an der Pferdeschulter zu liegen und stehen weit ab, weil sie durch die Schweißblattpauschen angehoben werden. Die Lösung des Problems ist einfach...die Befestigungsbänder abnehmen und außen annähen oder annieten.
Der Inhalt sollte übrigens nicht zu schwer sein, um nicht zusätzlich die Vorhand zu belasten.
Weiters befinden sich bei meinem Sattel vorne noch Gummizüge, um den Führstrick auf Weidelänge zu befestigen, oder um z.B. das Regenzeug sofort griffbereit zu haben.
Die Hinterpacktaschen sollten flach und tief sein und primär Platz für das sperrige Material bieten. Z.B. Werkzeug, Weidezaunmaterial, Toilettenzeug, Erste Hilfe Set, usw.
Und leider sind fast alle am Markt erhältlichen Hinterpacktaschen durch eine Brücke miteinander verbunden und kommen so direkt auf dem Pferderücken zu liegen....unseren Kindern lernen wir bei den ersten Übungen, dass die Sattelunterlage schön eingekammert sein soll...und dann legen wir aber die Satteltaschen voll auf den Pferderücken, meist noch unter den Sattel.
Ein einfacher Lederriemen mit Ringhaken an den beiden Enden der zwischen Sattelkranz und Kissen angeschraubt wird, löst das Problem. An den Packtaschen wird die Brücke durch eine Halterung mit Karabiner ersetzt. So können die Taschen erstens mal getrennt abgenommen werden, und zudem liegt das Gewicht auf dem Sattel. Zwei am Schweißblatt befestigte Gummizüge geben zusätzlichen Halt und ein Bauchgurt verhindert das Flattern und Klopfen. Wir achten logisch darauf, dass die Gewichtsverteilung zwischen den Taschen stimmt. Ich hab mir unsere Taschen aus einem recht leichten und günstigen Material von einem Sattler machen lassen.
Doch nun zur Verstauung der Ersatzwäsche, Schlafsack, Hüttenschlafsack, Handtuch, usw.
Wir verwenden hier eine lange, flache Gepäckrolle.
Auf die Idee brachten mich eigentlich alte Bilder aus der amerikanischen Pionierszeit. Die Reiter wickelten ihre Schlafdecke und die paar Klamotten in gut geölte Stoffplanen, obwohl sie sicherlich genug Leder hatten , um sich Satteltaschen zu nähen.
Wir verwenden wasserfeste Planen in den Maßen 2 Meter x 1 Meter 10, legen hier der Länge nach das ganze nicht sperrige Gepäck, schlagen einmal um und wickeln es dann zu einer Rolle. An fünf Ösen befinden sich Schnürsenkel, mit denen wir die Rolle umwickeln und zuschnüren. Die Lösung ist bei jedem Wetter absolut wasserdicht und kostet einen Pappenstiel. Das Material ist eine leichte PVC-Plane, wie sie bei jedem LKW-Planenhersteller erhältlich ist, oder wer es komfortabler haben möchte, aus einer gummierten Folie aus dem Sanitätsbereich. Letztere hat den Vorteil, dass sie auch in der Kälte schön weich bleibt.
Die Rolle wird nun an den Sattel gebunden und zwar mit Gummizügen und über Olivkopfspanner aus dem Camping- oder Segelsportbedarf festgezurrt. Es gibt dadurch weder ein Reißen noch ein locker werden, noch ein glitschig werden, oder langes Rumgeknote und durch die zusätzlich mittig angebrachte Öse am Sattel gibt es kein Aufliegen auf dem Pferderücken.
Diese Rolle trägt nicht auf, sie ist nicht viel höher als der Sattelkranz. Ich bleibe damit nirgendwo hängen, sie streift an Fels und Bäumen immer gut ab, und wenn ich z.B. durch einen engen Viehdurchgang oder Gitter muss, kann ich die Enden einfach über die Kruppe werfen.
Im Quartier hab ich sofort alles übersichtlich vor mir liegen und ich muss nicht lange in den Satteltaschen rumwühlen. Wir werden anschließend diese Rolle natürlich aufmachen, damit dies alles anschaulicher wird.
Was kommt sonst noch ans Pferd?
Ohne Hochseil reite ich weder einen Tagesritt und schon gar nicht einen Wanderritt. Ein Hochseil –ca 8mm starke und 10-12 Meter lange Reepschnur- leistet herrliche Dienste. Mein Pferd kann sich in der Pause am Hochseil bewegen, kann ein bisschen Weiden, kann sich hinlegen, sich wälzen, gut die Nacht verbringen. Das Hochseil bringe ich hoch über dem Pferdekopf an, spanne es mit einem Flaschenzug, indem ich das Seilende durch einen Bulinknoten ziehe.
Mit demselben Knoten baue ich am Führstrick eine Laufschlaufe und richte die Länge so ein, dass, das Pferd mit dem Maul knapp den Boden erreicht. Der Bulinknoten hat den Vorteil, dass er sich auch beim stärksten Zuziehen problemlos öffnen lässt, sich aber bei einer Schlaufe nie selber zuzieht.
Ich habe auch immer eine Astschere und eine Klappsäge dabei. Im Gebirge ist es halt leider oft so, dass ich aufgrund der Wegbeschaffenheit nicht immer die Möglichkeit habe, einen heruntergestürzten Baumstamm zu umreiten, sondern ihn absägen muss.
Eine Feldflasche mit Getränk. Auch hier achte ich darauf, dass sie praktisch ist, dass ich nicht lange rumschrauben muss oder in einer Hand den Verschluss halten muss. All diese zusätzlichen Gegenstände sind wiederum mit elastischen Gummizügen mit dem Sattel verbunden. Damit sie nicht rumflattern, und sollte ich mal irgendwo hängen bleiben, kann höchstens ein Gummizug reißen, aber es gibt keinen Ausriss am Leder oder den Halterungen.
In der Regendecke befindet sich die Abschwitzdecke, die wie erwähnt zugleich auch mein Poncho ist, so bleibt diese auch bei einem Ritt im Regen trocken. Der mit eingepackte Müllsack ist für die Abschwitzdecke gedacht, sollte ich mal die Regendecke alleine benötigen. Auch hier wieder eine Rolle in ihrer ganzen Länge und über die Klamottenrollen mit den Gummizügen an den Sattel gebunden. Ein Kleidungsstücke, das ich während dem Reiten griffbereit haben möchte, binde ich ebenfalls mit rauf.
Eine Kartentasche mit Klarsichtschutz verwende ich nicht, weil ich mir Wegabschnitte recht gut merken kann und die Karte eigentlich selten zur Hand nehmen muss. Meist mache ich das bei einer kurzen Rast und präg mir den nächsten Abschnitt ein. Auch musste ich feststellen, dass ein GPS-Gerät zur Zeit auf langen Wanderritten noch nicht den Dienst leistet, den es leisten sollte und ich verwende lieber Karte und Kompass.
Geldbörse, Ausweis, Führerschein, Handy, usw. trage ich hingegen zur Sicherheit in meiner Weste am Körper.
Schlussworte
So liebe Wanderreitfreunde, jetzt habe ich eure Aufmerksamkeit über alle Maßen strapaziert, ich bedanke mich bei euch für die Geduld, hoffe, dass ich euch das eine oder andere mitgeben konnte.
Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, kann gerne auf unserer Webseite www.wanderreiten.it mehr dazu lesen. Die Texte sind durchwegs von meiner Frau –eine begeisterte VFD-Wanderrittführerin- geschrieben. Ich betone dies eigens, damit ich mich nicht morgen mit Plagiatsvorwürfen herumschlagen muss. *lach*
Ich wünsche euch allezeit einen guten Ritt und wen es interessiert, der kann sich jetzt hier die Art der Gepäckverstauung gerne noch aus der Nähe zu betrachten und seine Fragen stellen.
Vielen Dank euch allen, vielen Dank Andrea und Verena.