top

Geländerittführerkurs


Gedanken zum Sichtungstermin: Gefreut habe ich mich über die Initiative unserer VFS-Leitung, dass sich ALLE Teilnehmer am Geländerittführerkurs nun zuerst einem Sichtungstermin stellen müssen.
Allein die Tatsache, dass so mancher Anwärter seinen Reiterpass schon vor -zig Jahren gemacht hat, damals die Inhalte anders waren, oder beim Teilnehmer in der Zwischenzeit vieles davon in Vergessenheit geraten ist, unterstreicht die Sinnhaftigkeit dieses Sichtungstermins.
Aber auch die Tatsache, dass bei der Prüfungsabnahme zum Geländereiter immer wieder festgestellt wird, dass doch jeder Ausbilder sein 'Steckenpferd' hat und somit der Prüfling in den einzelnen Bereichen oft unterschiedlich beschlagen ist, war ein Grund dafür.
Geländerittführer sind nun mal Reiter, die vorwiegend im Gelände arbeiten wollen und somit muß die Basis hierfür gegeben sein. Bei aller Wertschätzung für die Arbeit im Viereck, die Arbeit im Gelände wird dadurch gut vorbereitet, kann aber dadurch nicht ersetzt werden. Weder beim Reiter noch beim Pferd.
Beim Sichtungstermin wurden bei jedem Reiter auf dem Reitplatz nochmals alle Prüfungsinhalte des Reiterpasses abgefragt, ebenso in der folgenden schriftlichen Prüfung. Im Gelände wurde neben der Überprüfung der korrekten Umsetzung der erwähnten Inhalte, besonders auf die Routine, die Sicherheit im Umgang mit dem Pferd, in jeder Gangart und an jeder Position innerhalb der Gruppe geachtet.
Für die Anwärter war es eine wertvolle Erfahrung zu erleben, dass alle Pferde durch eine gezielte Abstimmung der einzelnen Übungen, ob im 'Gänsemarsch' oder im engen Pulk, ob im Schritt oder im gemütlichen Galopp, niemals Stress hatten, sondern ruhig und gelassen ihre Arbeit leisteten. Alles Pferde, die sich nie gesehen haben, vom Isi bis zum großem Warmblut. Vom gemütlichen 'Wald- und Wiesenpferd' bis hin zum übereifrigen Galopper, der anfangs bei jedem grünen Wiesenfleck glaubte, wieder auf der Rennbahn zu sein.
Bedingt durch das oft schwierige Geläuf in unserem gebirgigen Land, wurde auf die vorsichtige, ruhige und gelassene Bewältigung schwieriger Wegpassagen in hierfür geeigneter Reitweise großer Wert gelegt.
Die Schwachstellen eines jeden Reiters und Pferdes wurde gemeinsam besprochen, die Kursleiter bekamen darüber eine detaillierte Auflistung und die Anwärter, die die Sichtung bestanden haben, bringen das erforderliche Basiswissen und -können mit. So können die Kursleiter nun ohne Zeitverluste am Ausbildungsprogramm für Geländerittführer arbeiten.
Für die Teilnehmer genauso angenehm, da auch sie nicht ihre Zeit verlieren, nur weil bei dem einen oder anderen wiedermal Defizite bereinigt werden müssen.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt...'Ausweisjäger' und 'Urkundensammler' zeigten an dieser Initiative keine Freude und somit fand bereits eine erste Trennung der Spreu vom Weizen statt. Und das Land wird im Sommer 2008 um einige motivierte und zielstrebige Rittführer reicher sein. Rittführer, die auch nach ihrem Geländerittführerkurs, die Freude am Weiterlernen beibehalten werden und ehrenamtlich, neben- oder hauptberuflich eine gute Arbeit leisten werden.

Ich kann diese Initiative der VFS nur weiterempfehlen.

Manfred Gelf

top